04.12.2012

Eine – aus meiner Sicht positive – Veränderung gegenüber 2011 habe ich schon festgestellt – ich schreibe meine Beiträge nicht mehr in der allerletzten Minute. Es war letztes Jahr natürlich viel spannender, ob ich es wohl noch rechtzeitig schaffen würde, einen (guten) Beitrag zu schreiben – aber irgendwie hat es ja immer geklappt (manchmal buchstäblich auf den „letzten Drücker“). Ja, und dieses Jahr? Der vierte Dezember ist gerade 26 Minuten alt und schon sitze ich hier am Computer und schreibe an meinem Beitrag. Unglaublich, oder?
Gerade in der Adventszeit ist Zeit ein Thema. Einerseits bieten sich viele Möglichkeiten, allein oder gemeinsam mit anderen etwas zu genießen – die Wanderung durch den Winterwald, der Weihnachtsmarktbesuch, das gemütliche Kaffeetrinken. Andererseits wollen wir auch viel erledigen – einkaufen, aufräumen, putzen, die Feiertage vorbereiten. Manchmal scheint der Tag für die Aufgaben und Möglichkeiten nicht genug Stunden zu haben. Und dann?
Es ist manchmal schon schwierig, für sich selber herauszufinden und zu entscheiden, was wirklich wichtig ist – aber noch schwieriger wird es, wenn wir die Erwartungen anderer Menschen einbeziehen möchten (gefühlt manchmal auch „müssen“). Hat unsere Auswahl der Prioritäten vor den Augen anderer Menschen Bestand? Würden sie es nicht genau anders machen (zum Beispiel erst aufräumen, dann Winterwanderung oder Weihnachtsmarkt)? Und nun?
Ist Zeit, in der wir uns an den Erwartungen anderer Menschen orientieren, gut genutzte Zeit?
Hängt das nicht auch von den jeweiligen Menschen und deren Erwartungen ab? Und davon, ob es uns guttut, uns an diesen Erwartungen zu orientieren?
Wird unsere Zeit tatsächlich weniger, wenn wir uns die Zeit nehmen, etwas „Gutes“ zu tun?
Auf der Suche nach dieser Frage fand ich heute morgen das „Märchen von der geschenkten Zeit„. Eine schöne Geschichte, die ich Ihnen/Euch ans Herz legen möchte.
Für heute möchte ich Ihnen/Euch erst einmal eine gute Zeit wünschen – einen Tag, an dem Sie sich/Ihr Euch Zeit für die wichtigen Dinge nehmen könnt!

03.12.2012

Kulinarisch habe ich das erste Adventswochenende richtig genossen: Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt, Rosinenstuten, Gänsebraten und Stollen. Wer denkt da nicht an das sprichwörtliche „Schlaraffenland„. Irritierenderweise paßte meine Lektüre so gar nicht zu meinem Genußwochenende – oder vielleicht gerade? Gerade gestern habe ich nämlich das Kapitel über die Tugend der „Mässigung“ in dem Buch „Ermutigung zum unzeitgemäßgen Leben“ von André Comte-Sponville gelesen. Ein Lesezufall, denn das Buch liegt schon lange zum Lesen bereit und erst in den letzten Tagen habe ich damit angefangen. Nach den Tugenden der Höflichkeit, Treue und Klugheit schlug ich die Seite um und – gerade nach der Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt – stand dort „Die Mässigung“.  Ein Fingerzeig? Eine Botschaft? Eine Einladung zum Nachdenken? Ja, das ganz bestimmt – obwohl der erste Satz des Kapitels eher beruhigend auf mich wirkte – sollte es doch bei dem Thema „Mässigung“ gerade nicht darum gehen, nicht oder möglichst wenig zu genießen. Ich konnte also (auch in Gedanken an den Gänsebraten) erleichtert aufatmen. Trotzdem hat mich dieser thematische Zufallsfund nachdenklich gemacht.
Was kann der Gedanke der Mässigung für meine Advents- und Weihnachtszeit bedeuten? Paßt er überhaupt zur Advents- und Weihnachtszeit? Oder erlaubt der Gedanke mir gerade, die Genüsse der Adventszeit in ihrer Vielfalt wahrzunehmen?
Eine schwierige Frage, die ich hier gar nicht beantworten möchte. Ich werde jedenfalls versuchen, die Adventszeit etwas bewußter zu genießen. Mal sehen, ob mir das gelingt!
Ihnen/Euch wünsche ich jedenfalls, daß die Adventszeit für Sie/Euch eine Zeit der schönen und bewußten Genüsse ist!
In diesem Sinne genieße ich jetzt meine Tasse Tee!

02.12.2012

Pünktlich zum 1. Advent bedeckt eine zarte Schneeschicht die Landschaft – eine faszinierend schöne winterweiße Landschaft grüßt mich draußen! Faszinierend schön, aber auch faszinierend anders! Besonders deutlich ist mir das bei einer Winterwanderung vor ein paar Jahren aufgefallen! Ein Weg, den ich gerne gehe, führt vom Wuppertaler Nordrand nach Neviges. Ungefähr auf der Hälfte der Strecke ist eine Haltestelle der S-Bahn, die von Essen nach Wuppertal führt. Genau an dieser Haltestelle bin ich vor ein paar Jahren im Winter ausgestiegen, um durch die winterweiße Landschaft zurück nach Hause zu wandern. Zielsicher machte ich mich auf den Weg, doch kaum hatte ich die S-Bahn-Haltestelle verlassen, stand ich vor einer weiten weißen Winterlandschaft ohne Spur eines Weges. Weiter oben konnte ich den mir bekannten kleinen Wald sehen und dadurch „erahnen“, wo ich herauskommen mußte, aber der Weg an sich war nicht zu erkennen. Eine völlig neue Perspektive und eine spannende Aufgabe, die mir die schneebedeckte Landschaft damals bot.

Auch im Alltag ist es oft hilfreich, den Blickwinkel zu ändern, um neue Lösungswege zu finden. Aber oft fehlt uns die Zeit dafür und wir nehmen gar nicht mehr wahr, wie „erstarrt“ wir sind. Dann würden auch wir die „guten Geister“ brauchen, die Ebenezer Scrooge im Weihnachslied von Charles Dickens begleiten – eine wunderschöne Geschichte, die ich jedes Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit lese und genieße!

Ja, und was tun Sie/tut Ihr, um – immer mal wieder – die Perspektive zu ändern? Wer sind Ihre/Eure guten Geister, die Sie/Euch auf der Reise begleiten?

Ich wünsche Ihnen/Euch einen wunderschönen Adventssonntag und allzeit „gute Geister“ an Ihrer/Eurer Seite!

01.12.2012

Gerade habe ich mir – nach langer Zeit – mein Posting vom 01.12.2011 angeschaut. Es ist nur ein Jahr her, daß ich das Posting geschrieben habe und doch scheint so viel Zeit seitdem vergangen zu sein. Als ich letztes Jahr schrieb, daß mit der Adventszeit das Kirchenjahr beginnt, habe ich nicht nur mit Neugier und Freude auf die vor mir liegende Advents- und Weihnachtszeit geblickt, sondern auch voller Freude Neugier und Hoffnung auf das bald folgende Jahr 2012.
Das Jahr 2012 hat meine Geduld jedoch auf eine harte Probe gestellt und mir einige (durchaus schwierige) Herausforderungen in den Weg gelegt. Ich weiß noch nicht, ob ich diese Herausforderungen „gemeistert“ habe, aber ich arbeite daran und blicke jetzt voller Hoffnung, Neugier und Freude auf die diesjährige Adventszeit und das bald beginnende Jahr 2013.
Gerade weil vieles in diesem Jahr schwierig war (und noch ist), habe ich lange überlegt, ob ich mich nochmal an einen „Adventskalender“ wage. Aber irgendwann im Laufe des gestrigen Tages war mir dann klar, daß es vielleicht gerade jetzt wichtig ist, über „meine“ Adventszeit nachzudenken und diese Gedanken mit Ihnen/mit Euch zu teilen.
Epiktet hat vor sehr langer Zeit sehr schön gesagt, daß es nicht die Dinge selbst sind, die die Menschen beunruhigen, sondern die Meinungen darüber (hier – Ziffer 5). Auf den ersten Blick mag dieser Satz für die beginnende Adventszeit nicht ganz zu passen. Aber die Adventszeit an sich ist erst einmal „neutral“ und „inhaltlich leer“. Wir können (und müssen) die Zeit und den Begriff füllen – mit positiven Gedanken (wie  z.B. Plätzchen, Kerzen, Adventskranz, Weihnachtsmarkt, Glühwein) oder mit negativen Gedanken (Einkaufsstress, Parkplatzsuche, Streit, zäher Weihnachtsbraten). Unser Blick auf die vor uns liegende Zeit bestimmt, wie wir diese Zeit wahrnehmen und was wir aus ihr machen. Dazu möchte ich Ihnen/Euch die Geschichte vom „Tempel der tausend Spiegel“ ans Herz legen.

Ich freue mich heute auf den zarten Duft von Tannenzweigen, Weihnachtsgebäck, Glühwein (und wohl auch auf den ersten Schnee). Und Sie/Ihr? Wohin blicken Sie/blickt Ihr?

Adventskalender 2012

Ein Jahr ist vergangen, seitdem ich mein erstes kleines Adventskalenderprojekt gestartet habe. Vor genau einem Jahr saß ich etwas nervös aber auch freudig gespannt vor meinem Rechner und habe mit einem Blogpost meinen ersten „Adventskalender“ angekündigt. Ich war ziemlich unsicher, ob ich überhaupt 24 Beiträge zusammen bekommen würde und ob ich es auch jeden Tag rechtzeitig schaffen würde. Doch es hat alles geklappt und ich hatte den Eindruck, daß der Adventskalender in meinem „Umfeld“ gut angekommen ist. Daher wage ich mich dieses Jahr an eine zweite Runde! Start ist – wie nicht anders zu erwarten – der 1. Dezember!

Ich freue mich auf neugierige Leserinnen und Leser, auf spannende Gespräche und für uns alle auf eine fröhliche und entspannte Adventszeit!

Herzliche Grüße aus Wuppertal
Astrid Christofori

24.12.2011

Zu einer für mich frühen Zeit erstelle ich den letzten Beitrag in meinem Adventskalender für das Jahr 2011. Jauchzen, frohlocken, jubilieren – diese Worte finden wir häufig in alten Weihnachtslieder und auch in alten Weihnachtsgedichten. Sie fassen für mich schön zusammen, worum es mir heute ganz besonders geht: um die Freude.

Nur ganz wenige Dinge im Leben werden mehr, wenn man sie mit anderen teil: die Freude gehört dazu. Nun können wir Freude nicht einfach in Stücke schneiden und herrüberreichen. Aber wir können uns mit anderen mitfreuen, wenn diese etwas schönes erleben und wir können die Menschen in unserem Umfeld einbeziehen, wenn wir uns freuen. Gerade heute, am 24.12.2011, ist ein guter Tag, sich daran zu erinnern!

Diesen Spruch aus dem „Volkgsgut“ möchte ich Ihnen daher für die Weihnachtsfeiertage (und natürlich auch für die Zeit danach) mit auf den Weg geben:

Willst Du glücklich sein im Leben,
trage bei zu anderer Glück;
denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und ein fröhliches Weihnachtsfest!

 

 

23.12.2011

Heute schreibe ich den vorletzten Beitrag in diesem Adventskalender. Natürlich werde ich das Blog weiterführen – aber der Adventskalender endet (naturgemäß) mit dem 24.12.2011. Ich bin froh und ehrlich gesagt auch ein bißchen stolz, daß ich es tatsächlich bis jetzt geschafft habe, jeden Tag einen Beitrag zu schreiben. An manchen Tagen war es zeitlich eng, an manchen Tagen wußte ich lange nicht, welches Thema ich aufgreifen könnte – aber „irgendwie“ habe ich dann immer etwas gefunden, das ich mit Ihnen teilen wollte.

Heute habe ich den Weihnachtsbaum geschmückt und noch ein paar Einkäufe für das Weihnachtsmenü erledigt. Ich freue mich auf die freien Tage, die vor mir liegen und bin froh, daß ich die meisten Dinge, die ich in dieser Woche schaffen wollte, doch noch geschafft habe. Natürlich nicht alle und da kommen wir zu meinem Thema für den heutigen Tag. Wir sind alle nicht perfekt und oft schaffen wir nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Das mag an vielen unterschiedlichen Dingen liegen – zu viel vorgenommen, schlechtes Zeit- oder Projektmanagement, zu hohe Erwartungen (an sich selbst oder von anderen), ungeplante Störungen – es gibt viele Gründe, warum wir nicht immer „100%“ erreichen. Aber ist das schlimm? Reicht es nicht auch, wenn wir die wirklich wichtigen Dinge erreicht bzw. erledigt haben?

Was wirklich wichtig ist – sowohl beruflich als auch privat – kann jeder Mensch nur für sich bestimmen. Dadurch enttäuschen wir natürlich auch oft Erwartungen anderer Menschen. Auch damit müssen wir umgehen. Aber zumindest für mich kann ich sagen: ich werde sicherlich nie alle Erwartungen anderer Menschen erfüllen können. Es wird immer den Wettstreit zwischen „mal eben noch machen“ und „jetzt ausruhen“ geben. Mal gebe ich der einen Stimme nach, mal der anderen. Für die nächsten Tage werde ich definitiv der Stimme des Ausruhens und der Besinnung folgen. Und ich werde versuchen, meine Erwartungen an andere Menschen zu hinterfragen und auch hier nicht ständig 100% oder gar mehr abzufordern. Ob es mir gelingen wird, werde ich vielleicht erst in ein paar Tagen wissen. Ihnen wünsche ich, daß Sie für die Weihnachtstage Ihrer Stimme folgen können und das Gemeinsame mit anderen Menschen über etwaige Erwartungen stellen!

22.12.2011

Glauben Sie daran, daß Menschen und Dinge sich ändern können? Vor allem, daß Sie selbst sich ändern können? Ich finde, daß das eine spannende Frage ist. Ebenezer Scrooge ist da für mich ein gutes Beispiel. Kennen Sie Ebenezer Scrooge? Den alten Geizhals aus dem Weihnachtslied von Charles Dickens? Ebenezer Scrooge ist am Anfang der Geschichte nicht gerade ein Sympathieträger (um es vorsichtig auszudrücken). Aber dann kommen die Geister der Weihnacht – zuerst der Geist der vergangenen Weihnachtsfeste, dann der Geist dieses Weihnachtsfestes und zuletzt der Geist der zukünftigen Weihnachtsfeste. Während der nächtlichen Reisen mit den Geistern wird Ebenezer Scrooge nachdenklich und beginnt sich zu verändern – so stark, daß man ihn am ersten Weihnachtstag überhaupt nicht mehr wiedererkennt. So viel Veränderung ist bei uns sicher nicht notwendig – aber manches könnte man doch ändern. Dann ist es schön, wenn auch zu uns Geister kommen und mit uns auf eine – gedankliche – Reise gehen. Ich danke meinen Geistern, die sich dieses Jahr – gerade in der Advents- und Weihnachtszeit – sehr um mich bemüht haben und mir auf liebevolle aber deutliche Art und Weise einen Spiegel vorgehalten haben.

Ihnen wünsche ich, daß Ihre „Geister der Weihnacht“ in Ihrem Leben ebenfalls positive Spuren hinterlassen. Zur Einstimmung kann ich Ihnen nur die Geschichte von Charles Dickens ans Herz legen!

21.12.2011

Die Winterzeit (und damit auch die Weihnachtszeit) ist für mich auch die Zeit schöner alter Geschichten. Dazu gehört zum Beispiel das „Weihnachtslied“ von Charles Dickens – ein Buch, das ich immer wieder gerne um die Weihnachtszeit herum lese. Doch es gibt auch viele andere schöne Geschichten. Heute war ich in einer koreanischen Oper, in der die Geschichte vom Hasen und dem Drachenkönig erzählt wurde. Auch dies ist eine alte und zauberhafte Geschichte. Unter dem Titel „Die Hasenleber“ habe ich diese Geschichte im Internet gefunden und möchte sie heute – immer noch bezaubert von der Aufführung, die ich gerade erlebt habe – mit Ihnen teilen. Ich wünsche Ihnen, daß Sie sich – genau wie ich – von diesen alten und schönen Geschichten bezaubern lassen und auch im „Stress des Alltags“ zumindest für einen kleinen Moment in das Reich der Phantasie und der unbegrenzten Möglichkeiten eintauchen können.

20.12.2011

Eigentlich war der Dezember bei mir immer eher ein ruhiger Monat. Dieses Jahr ist das aus mehreren Gründen anders. Zum einen schreibe ich gerade eine Studienarbeit in meiner Weiterbildung „Mediation und Konfliktmanagement“ und zum anderen habe ich gerade in den letzten Tagen viele – eilige – Aufträge bekommen. Darüber freue ich mich sehr, aber manchmal wird die Zeit dann plötzlich knapp. Da ist es schön, daß ich am letzten Wochenende Kraft und Energie schöpfen konnte, da ist es schön, wenn Menschen sich bedanken, weil ich am späten Abend noch etwas fertigmache und es ist schön, daß ich mich auf die Feiertage freuen kann. Was ist für Sie schön, wenn Sie zeitlich und/oder beruflich unter „Druck“ stehen? Was hilft Ihnen, kurz auszuspannen und dann mit neuer Kraft ans Werk zu gehen?

Ich grüße Sie mit einem Glas heißen Holunder und wünsche Ihnen einen guten und erfolgreichen (Arbeits-)Tag morgen!