20.12.2012

Der letzte Tag vor dem möglichen „Weltuntergang“ ….. vielleicht aber auch gerade ein neuer Anfang? Manches in diesem Jahr war für mich ziemlich schwierig – allein der Gedanke, daß ein neuer Anfang auch immer neue Chancen beinhaltet, ist insoweit sowohl schön als auch „tröstend“ (wobei es manchmal durchaus auch schwierig sein kann, neue Chancen wirklich zu sehen und sie wahrzunehmen). Das erinnert mich ein bißchen an das Märchen „Frau Holle„. In dem Märchen – das ja auch gut zur Winterzeit paßt – bitten Brote und Äpfel ganz ausdrücklich um Hilfe und stellen gleichzeitig die Empfehlung bzw. die Chance dar. Da erscheint es – zumindest auf den ersten Blick – einfach, „gut“ zu sein und Brote und Äpfel zu „retten“. Im normalen Leben ist das nicht ganz so einfach. Nicht, daß man nicht immer wieder angesprochen und um Hilfe gebeten wird (manchmal sogar zu oft und oft auch immer wieder von denselben Menschen/Organisationen), aber nicht jede Bitte um Unterstützung fühlt sich richtig und wichtig an.  Wer sind dann die Äpfel und die Brote? Ach, wenn ich es wüßte! Aber während Frau Holle draußen ein bißchen die Betten ausschüttelt (oder ausschütten läßt), werde ich hier drinnen ein bißchen aufräumen, um micht auch „äußerlich“ auf Weihnachten vorzubereiten.

19.12.2012

Gestern habe ich den Gedanken an gute Gespräche hier „aufgenommen“ und gefragt, was zu einem guten Gespräch gehört. Beim Nachdenken über diese Frage habe ich für mich festgestellt, daß vor allem auch ein guter Zuhörer (oder eine gute Zuhörerin) dazu gehören. Ich kann mich an ein paar „Gespräche“ der Vergangenheit erinnern, wo ich diesen Eindruck gerade nicht hatte und wo ich dann traurig und enttäuscht war.
Was aber macht einen guten Zuhörer oder eine gute Zuhörerin aus?
Wir haben zwar alle Ohren – aber die Tatsache, daß wir hören können, heißt noch nicht, daß wir auch gut zuhören können. Natürlich gibt es Menschen, denen wir gerne zuhören – wenn sie spannende „Geschichten“ erzählen. So hat sich auch Scheherazade – die Erzählerin aus 1001 Nacht aus den „Fängen“ des Königs (bzw. Sultans) gerettet – ihre nächtlichen Geschichten waren so spannend, daß er sie Tag für Tag am Leben ließ und sie schließlich zur Frau nahm. Was aber, wenn wir oder unsere Gesprächspartner nicht so begnadet „erzählen“ können? Was, wenn uns der Gesprächspartner wichtig ist und wir ihm/ihr das auch zeigen möchten?
Schöne Hinweise zum Zuhören habe ich hier gefunden – besonders schön ist der Hinweis, daß Zuhören eine Kunst ist, die man lernen kann!
Wem hören Sie/hört Ihr gerne zu und wie zeigen Sie/zeigt Ihr das?

18.12.2012

Heute Abend habe ich ein sehr interessantes und ausführliches Gespräch geführt – am Ende des Gesprächs habe ich auch kurz von meinem „Adventskalenderprojekt“ in diesem Blog und daß ich den Beitrag für heute noch schreiben „muß“ (schreiben möchte ist in diesem Zusammenhang eigentlich die treffendere Formulierung). Und das Thema für heute? Konnte ich in dem Moment noch nicht nennen! Sowohl letztes Jahr als auch dieses Jahr ging es mir so, daß das Thema einfach „da“ war, wenn ich mich (endlich) an den Computer gesetzt habe. So auch heute  – wobei ich schon auf der Rückfahrt eine Idee hatte. Unterwegs habe ich mir nämlich die Frage gestellt, ob die Advents- und Weihnachtszeit eine gute Zeit für Gespräche – ja vor allem eine Zeit für gute Gespräche ist.
Was aber macht ein gutes Gespräch aus? Theodore Zeldin vergleicht das Gespräch mit einem Spiel, in dem wir ständig erraten müssen, warum andere sagen, was sie sagen. Das Gespräch also ein Spiel? Gar ein Rätselspiel? In diesen Zusammenhang paßt sehr gut die Geschichte, wie die Fabeln angeblich entstanden sein sollen.
Aber zurück zum „Gespräch“: Was macht für Sie/Euch ein gutes Gespräch aus?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/Euch, daß diese Zeit eine Zeit der guten Gespräche ist!

17.12.2012

Markt und Straßen waren heute nicht verlassen – allerdings war es auch nicht so voll, wie ich befürchtet hatte. Besonders überrascht war ich, daß ich in der Post relativ schnell an der Reihe war. Ich hatte mich innerlich schon auf eine „Geduldsübung“ eingestellt und war positiv überrascht! Ja, und dann wurde ich auch nachdenklich ….. Warum war die Post heute – eine Woche vor Weihnachten – so leer? War ich etwa so spät dran? Oder versenden die Menschen so wenig Brief und Päckchen? Eine Antwort auf diese Frage werde ich wohl nicht finden, aber das Thema „Weihnachtspost“ beschäftigt mich jetzt schon.
Früher habe ich sehr viele Briefe und Karten geschrieben. Aber in den letzten Jahren bin ich nur selten dazu gekommen. Am Anfang der Adventszeit ist das Weihnachtsfest noch so weit weg, daß ich mich nicht aufraffen kann und kurz vor Weihnachten ist es zeitlich meistens so „eng“, daß ich kaum dazu komme. Eigentlich sehr schade, denn Weihnachtspost ist etwas sehr Schönes. Wie schön Weihnachtspost sein kann, läßt sich an dieser Geschichte sehen.
Viel Spaß beim Lesen!

16.12.2012

Nur noch eine Woche bis Weihnachten. Langsam denke ich über meine „Einkaufsliste“ nach, überlege, was ich noch besorgen möchte und was ich bis jetzt vergessen habe und biege „gedanklich“ auf die weihnachtliche Zielgerade. Zu den Weihnachtsfesten meiner Kindheit gehören die Weihnachtsgedichte. Manche habe ich freiwillig auswendig gelernt, von manchen habe ich auch nur die erste Strophe in (grober) Erinnerung behalten. Gerade aufgrund der hektischen letzten Tage und auch des Lärms in den Städten habe ich mich heute an das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff erinnert. An eine solche Atmosphäre kann ich mich für die Zeiten meiner Kindheit noch erinnern – insbesondere an den Weihnachtstagen. Heute ist es gefühlt „lauter“ – wobei ich mich frage, ob es tatsächlich lauter ist oder ob ich meine Umgebung nur anders wahrnehme. Weihnachten war für mich jedenfalls immer eher ein stilles und nachdenkliches Fest, eine Zeit für dicke Bücher und große Teekannen, eine Zeit des stillen Genusses. So möchte ich es auch dieses Jahr halten – mal sehen, welche Bücher ich für meine Weihnachtszeit aussuche.
Und Sie/Ihr? Wie soll Ihr/Euer Weihnachten aussehen?

15.12.2012

Heute (am frühen Morgen) habe ich ein sehr interessantes Buch zuende gelesen – das Buch „Anleitung zur Unzufriedenheit“ von Barry Schwartz. Inhaltlich geht es darum, daß die heute vielfältigen Möglichkeiten der Auswahl uns nicht glücklicher und zufriedener machen, sondern – gerade aufgrund ihrer Fülle und Vielfalt – fast eher ein Hindernis für unser Wohlbefinden darstellen. Ein gutes Buch, dessen Lektüre sich wirklich lohnt! Für heute möchte ich allerdings einen ganz anderen Aspekt aus diesem Buch herausgreifen. Schwartz stellt – glücklicherweise – auch die Frage, was wir tun können, um zufriedener zu werden. Dafür unterbreitet er elf konkrete Vorschläge – und ein Vorschlag paßt besonders gut hierhin: nämlich „sich in einer Haltung der Dankbarkeit zu üben“. Dafür schlägt er (auf Seite 253) eine interessante „Routinemaßnahme“ vor – nämlich in einem Notizbuch jeden Morgen oder Abend 5 Dinge aufzuschreiben, die am Vortag passiert sind und für die wir dankbar sind. Wenn es uns gut geht, vergessen wir diese „Dankbarkeit“ schnell, wenn es uns nicht so gut geht, denken wir umso intensiver darüber nach, wie es uns besser gehen könnte. Gerade deshalb ist die tägliche Erinnerung an die Momente, für die wir täglich dankbar sein können so wichtig und gerade deshalb müssen wir sie (laut Schwartz) üben. Dabei kann es sich auch um „unscheinbare“ Dinge handeln, wie z.B. einfallende Sonnenstrahlen oder ein freundliches Wort. Mit dieser Übung soll die Zufriedenheit wachsen. Spannend, oder?
Ich glaube, ich werde das demnächst – spätestens Anfang 2013 – mal ausprobieren…….

14.12.2012

Der heutige Tag ist „merkwürdig“ – irgendwie ein Tag mit dem Motto „einerseits – andererseits“. Einerseits freue ich mich schon seit Wochen auf ein Treffen heute Abend (mit meiner Lerngruppe aus der Mediationsweiterbildung), andererseits habe ich kaum die Zeit, mich darauf irgendwie vorzubereiten. Einerseits bin ich froh, daß es nicht schneit, andererseits könnte der einsetzende Regen zu Glatteis führen. Einerseits müßte ich dringend ein paar Angelegenheiten fertig machen, andererseits möchte ich rechtzeitig zu dem Treffen fahren ……. die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Ja, und was mache ich jetzt damit? Ja, gute Frage – etwas ratlos sitze ich vor meinem Computer,  schreibe den Beitrag für heute und weiß eigentlich nicht, was ich gerade will. Es liegt an mir – das ist mir klar, aber das macht es nicht einfacher.

Kennen Sie/kennt Ihr das? Und wenn ja: was machen Sie/macht Ihr in solchen Momenten?

13.12.2012

Der heutige Tag wird in Skandinavien als „Luciafest“ oder auch „Lichterfest“ begangen. Auch wiederum ein schöner Brauch, denn Licht gehört ganz deutlich in diese dunkle Jahreszeit. Aber zum Licht gehört auch der Gedanke an Dunkelheit, an Schatten und auch an traurige oder schwierige Zeiten. Ich selbst habe das Jahr 2012 als schwieriges Jahr erlebt (ich bezeichne es für mich immer als ein Jahr der Herausforderungen!) und war überrascht, heute bei Twitter zu lesen, daß es vielen Menschen so geht. Einerseits traurig (denn es ist nicht schön zu lesen, daß das Jahr auch für die anderen schwierig war), andererseits auch irgendwie beruhigend mit diesem Gefühl nicht allein zu sein. Und so hoffe ich, daß für uns alle das Jahr 2013 ein „helles und frühliches Jahr“ wird und uns ein Füllhorn an schönen Momenten und Ereignissen bringen wird. In diesem Sinne möchte ich Ihnen/Euch mit dem Märchen „Das blaue Licht“ einen fröhlichen und hellen Tag wünschen!

12.12.2012

Heute ist ein besonderer Tag. Nicht für mich persönlich – sondern bezogen auf die Adventszeit. Denn ab heute sind die Weihnachtsmänner unterwegs. Nein, ich bin nicht durcheinander und ich habe auch auf den Kalender geschaut und gerade deshalb weiß ich es: denn ab dem 12. Dezember machen sich die isländischen Weihnachtsmänner auf den Weg. Eine schöne Geschichte! In Island gibt es nämlich sage und schreibe 13 Weihnachtsmänner. Sie kommen ab dem 12. Dezember – immer einer pro Tag, bis sie am 24. Dezember alle gemeinsam versammelt sind. Und dann gehen sie wieder – auch immer einer pro Tag ab dem 25. Dezember. Wenn dann alle Weihnachtsmänner (die man in Island auch eher als „Weihnachtsgesellen“ bezeichnet) gegangen sind, dann ist die Weihnachtszeit vorbei. Ein schöne Geschichte, die mich gleichzeitig daran erinnert, wie wenig ich doch über Geschichten und Bräuche aus anderen Ländern weiß. Meist stoße ich zufällig darauf – manchmal sogar durch die Erzählungen von Freunden. So schön ich die deutschen Bräuche und Geschichten finde, so neugierig bin ich doch, mehr darüber zu erfahren, wie andere Menschen feiern – zum Beispiel das Weihnachtsfest. Das heißt nicht, daß ich diese Bräuche übernehmen möchte – aber ich empfinde das Wissen als Bereicherung. Gerade die an Genüssen und Erlebnissen oft so „reiche“ Advents- und Weihnachtszeit kann eine solche Bereicherung und die damit verbundene Prise Neugier gut vertragen.
Welche vielleicht (eher) unbekannten Bräuche und Geschichten schätzen Sie/schätzt Ihr besonders? Und worauf sind Sie/seid Ihr neugierig?

11.12.2012

Heute hat es tagsüber länger geschneit. Es sah zauberhaft aus und es war auch zauberhaft ruhig. Der Schnee (auch wenn gar nicht so viel liegenblieb) dämpfte alle Geräusche und gab mir das Gefühl geradezu „himmlischer“ Ruhe. Ruhe in der Advents- und Weihnachtszeit? Das klingt nach einem Widerspruch. Aber die äußere Ruhe (die ich gerne auch als Stille bezeichnen möchte) erinnerte mich daran, daß auch das „zur Ruhe kommen“ – also die „innere“ Ruhe – in der Advents- und Weihnachtszeit von großer Bedeutung ist. Schade ist nur, daß Stille (also äußere Ruhe) nicht auch zu innerer Ruhe führt. Ganz im Gegenteil: manchmal fällt einem in der Stille viel deutlicher auf, wie wenig gelassen und ruhig man selbst ist. Mir hilft es in diesen Momenten, wenn ich ein Buch lese oder mir eine kleine Auszeit (z.B. einen Museumsbesuch) gönne.
In diesem Sinne werde ich mir gleich – nach einem etwas unruhigen Tag – Lesezeit gönnen!

Was machen Sie/macht Ihr, um – auch in der Adventszeit – die innere Ruhe zu behalten (bzw. zu finden)?