Es ist ein paar Tage her, daß ich den letzten Beitrag geschrieben habe. Die Geburtstage von Charles Dickens und John Ruskin – beide wichtige und unvergessene Kritiker ihrer Zeit – mußte ich ohne Beitrag verstreichen lassen. Doch heute möchte ich den Faden wieder aufgreifen, denn heute ist der Geburtstag von W. E. B. Dubois.
In einem gewissen Sinn knüpfe ich damit sogar an meinen letzten Beitrag vom 03.02.2015 an. Im Beitrag vom 03.02. es um den 15. Zusatzartikel, der in den Vereinigten Staaten für Freiheit und Gleichheit bei den Wahlen sorgen sollte. Aber so wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so bringt ein rechtlicher Text noch keine Freiheit und Gleichheit. Denn ab 1876 wurden in einigen Staaten Gesetze verabschiedet, die die Rassentrennung im Alltag zementierten – sogenannte „Jim-Crow-Gesetze„, wobei „Jim Crow“ für einen tanzenden, singenden, zufriedenen und unterdurchschnittlich intelligenten Schwarzen stehen soll. Gleichheit und Gleichberechtigung? Nicht denkbar, wenn man die Gedanken von „Jim Crow“ zugrundelegt. Aber was kann man tun, um die Situation entscheidend zu verändern? Zwei Namen prägen diese Diskussion – der aus den Südstaaten stammenden Booker T. Washington und der im Norden geborene W. E. B. Dubois. Ihre Gedanken und Herangehensweisen sind so unterschiedlich wie ihre Lebensläufe und ihre Erfahrungen.
Das Thema „Minderheit“ verbindet Dubois auch mit Einstein. Bereits 1930 bittet Dubois den damals schon berühmten Albert Einstein um einen Essay für seine Zeitschrift „The Crisis“. Der Briefwechsel zwischen Dubois und Einstein ist wenig bekannt und wohl nur in englischer Sprache veröffentlicht.
Was bleibt? Für mich die Frage, ob man Freiheit und Gleichheit ohne Bildung, ohne Selbstbewußtsein und ohne Chancengleichheit erreichen kann.