23. Dezember – Tanne

Bisher war bei den meisten Bäumen (und ihren „Früchten“) klar ersichtlich, welche kulinarische Verwendung sie haben, nur der Einsatz in der Advents- und Weihnachtszeit war nicht immer eindeutig. Bei der Tanne ist es genau andersherum. Niemand wird der Tanne (oder lang: dem Tannenbaum) die weihnachtliche Rolle absprechen wollen. Ich selbst habe zwar keinen Tannenbaum – aber definitiv einige Tannenzweige in der Vase. Mal sehen, ob ich sie „natur“ lasse oder ob ich sie noch irgendwie schmücke.

In „heidnischen“ Kulturen standen immergrüne Zweige für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Zur Wintersonnenwinde holten sich die Germanen daher Tannenzweige (oder auch Fichtenzweige) – die sogenannten Wintermaien – ins Haus. Auch die Römer holten sich zur Wintersonnenwende beziehungsweise zum Jahreswechsel grüne Zweige ins Haus – bei ihnen waren es allerdings Lorbeer– oder Stechpalmenzweige. Lorbeer ist sogar für mich eine richtig gute Idee. Ich könnte tatsächlich einen Zweig abschneiden und in eine Vase stellen, zusätzlich zu meinen Tannenzweigen. Unabhängig von der Frage, ob Weihnachten und der damit verbundene christliche Inhalt einen anspricht, finde ich den Brauch etwas Grünes rund um die Wintersonnenwende in das Haus zu holen sehr schön. Tatsächlich habe ich seit einigen Tagen Kirschzweige (Barbarazweige) und ein paar Salbeizweige in einer Vase stehen. Die Tannenzweige kommen nun dazu und vielleicht tatsächlich auch ein Lorbeerzweig. Mehr „grün“ geht dann nicht!

Der erste „Weihnachtsbaum“ in unserem Sinne kommt vermutlich von der Darstellung biblischer Szenen zu Weihnachten in der Kirche. Besonders beliebt war die Paradiesszene und dafür braucht man einen (grünen) Baum und eine Frucht – meist ein roter Apfel. Aus diesem „Baum“ wurde nach und nach unser Weihnachtsbaum. Der Weihnachtsbaum ist also eine christliche Erfindung und ein Zeichen der Hoffnung (für Weihnachtszweige gilt das hoffentlich auch!).

Jetzt aber zur kulinarischen Seite: es gibt nämlich Rezepte, sogar weihnachtliche Rezepte, mit Tannenhonig. Natürlich habe ich die Rezepte noch nicht ausprobiert – aber ich hoffe, dass ich demnächst dazu komme (heute ist eigentlich noch Aufräumen angesagt……). Da gibt es zum einen eine Tannenhonig-Mousse, gebratene Feigen mit Rosmarin und Tannenhonig, ein Honigparfait und in manchen Rezepten für Basler Leckerli kommt auch Tannenhonig als Zutat vor. Ich gebe zu, dass hatte ich der Tanne nicht zugetraut. Aber jetzt weiß ich es besser.

Natürlich spielt die Tanne auch in der Märchenwelt eine Rolle. Die Tanne ist kurz und deutlich, die Geschichte Der Tannenbaum von Hans Christian Andersen länger und weihnachtlicher.

Damit wünsche ich Euch einen Abend voller Hoffnung!

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