355

Die 355.
Eine wirklich harte Nuss, ich war gestern schon fast verzweifelt, aber dann…..
Immerhin: 10 Tage vor dem Ziel aufzugeben, wäre auch irgendwie traurig gewesen.
Also los: Es geht um Macht, um Kampf und um Spionage.

Im Jahr 355 vor Christus belagert Philipp II. von Makedonien die Stadt Methone. Dabei wird sein rechtes Auge von einem Pfeil getroffen. Normalerweise wäre er vermutlich an dieser Verletzung gestorben – aber sein Leibarzt entfernt den Pfeil so geschickt, dass Philipp zwar das Auge verliert, aber überlebt. Im Jahr 1977 werden in Griechenland mehrere Königsgräber gefunden und untersucht – eines der Skelette könnte tatsächlich von Philipp II. stammen, die vorgefundenen Verletzungen würden jedenfalls passen.

Weiter geht es mit einer Stadt, die mir persönlich sehr am Herzen liegt – Köln. Im Jahr 355 erhebt sich der fränkisches Heeresmeister Silvanus, der im heutigen Köln tätig ist, selbst zum Kaiser. Warum bloß? Wurde er vielleicht reingelegt? Oder glaubt er wirklich, dass er das „Zeug“ zum Kaiser hat? Das römische Reich ist zwar geschwächt, aber noch nicht komplett am Boden – diese Machtergreifung endet relativ schnell mit der Ermordung von Silvanus. Dadurch entsteht jedoch ein Machtvakuum, dass die Franken nutzen – die Stadt wird noch im selben Jahr von ihnen erobert, geplündert und teilweise zerstört.

1778 – mitten in der Amerikanischen Revolution spielt Agent 355 eine große Rolle. Die Vereinigten Staaten haben sich 1776 von Großbritannien unabhängig erklärt, die Briten waren wenig begeistert und kämpften gegen die aus ihrer Sicht aufsässigen Amerikaner. Nach der Schlacht von Monmouth ziehen sich die Briten in das von ihnen kontrollierte New York zurück. Wie können die Amerikaner jetzt herausfinden, was die Briten planen und vorhaben? Im Sommer wird eine Spionageorganisation unter dem Kommando von George Washington gegründet, der sogenannte Culper Ring. Der erste Topagent ist Abraham Woodhull – aber seine häufigen Reise ziehen irgendwann die Aufmerksamkeit und den Argwohn der Briten auf sich. Der Spionagering nutzt schon damals einige spannende Methoden – unsichtbare Tinte, Codes und Codewörter, zum Beispiel 727 für New York und 355 für Lady. Als Woodhull also irgendwann 727 355 schreibt ist klar, dass eine Frau nach New York reist. Aber welche? Außer den unmittelbar Beteiligten weiß das niemand, nicht einmal George Washington. Die Identität der Agentin ist sogar bis heute ungeklärt. Natürlich gibt es „Verdächtige“, aber keine Gewißheit. Klar, dass dies die Neugier und Phantasie späterer Generationen sehr angeregt hat. Dementsprechend gibt es einige Bücher dazu – zum Beispiel hier, hier und hier
Hier ist noch ein schöner kleiner Film zu dieser Geschichte in englischer Sprache.
Auch der Film The 355 und der Comic The Last Man spielen zumindest ein bißchen mit dieser Figur und dieser Geschichte.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen spannenden Abend!

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