…. ist stille Lebensfreude.
Als ich Anfang 2018 das „Projekt Lebensfreude“ als Kategorie in diesem Blog eröffnet habe, dachte ich nicht, daß noch ein schlimmes Jahr vor mir liegen würde. Ich hatte das Gefühl, eine große Herausforderung in meinem Leben gut hinter mich gebracht zu haben. Die Herausforderungen des Jahres 2018 habe ich weniger gut gemeistert, sie haben deutliche Schatten hinterlassen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist das Projekt Lebensfreude jetzt umso wichtiger.
Vor ein paar Tagen habe ich aufgehört, meine Timeline bei Twitter zu lesen. Es war mir gar nicht bewußt, wieviel Zeit ich tatsächlich mit dem Lesen der Tweets verbracht habe. Es war keine schlecht verbrachte Zeit, aber es war auch nicht immer eine Zeit der Freude und der Heiterkeit. Vielmehr hat mich vieles „dort“ auch immer wieder an die schwierige Zeit im letzten Jahr erinnert. Mit dem (bewußten) Verzicht auf das Lesen der Timeline habe ich gedanklichen und zeitlichen Freiraum gewonnen, um wieder mehr zu lesen.
Es ist dieses stille Eintauchen in eine andere Welt, das Nachdenken über historische, politische oder philosophische Fragestellungen, das meine Freizeit im Moment sehr bereichert. Ich habe vor ein paar Jahren begonnen eine „Leseliste“ anzulegen, in der der ich die Bücher, die ich im Laufe eines Jahres tatsächlich bis zum Ende durchgelesen habe, aufgeführt habe. Zu meinen besten Zeit habe ich alle im Schnitt zwei bis drei Tage ein Buch beendet. Natürlich habe ich das Buch nicht immer vom Anfang bis zum Ende durchgelesen. So manches Buch habe ich angelesen, zur Seite gelegt, Tage oder Woche später weitergelesen. In den Jahren 2017 und 2018 bin ich kaum zum Lesen gekommen. Ich sehe das, wenn ich auf die „Leselisten“ für diese Jahre schaue. Es waren viele unterschiedliche Gründe, die mich vom Lesen abgehalten haben – 2017 vor allem der Wunsch noch einmal viel Zeit mit meiner Mutter zu verbringen, die fehlende Konzentration als es ihr immer schlechter ging, der zunehmende Zeitaufwand, um ihr irgendwie zu helfen; 2018 dann zunächst eine stärkere Fokussierung auf berufliche Themen, viele Ausflüge und Reisen, aber auch die traurige Zeit, in der ich mich oft gar nicht so richtig auf das Lesen konzentrieren konnte und Ablenkung bei Twittergesprächen gesucht habe. Erstaunlicherweise bin ich jetzt wieder bei meinem „alten Schnitt“ angelangt. Ja, es waren ein paar Bücher dabei, die ich schon 2018 angefangen hatte, aber egal – es fühlt sich gerade gut an und einige der Bücher fand ich richtig gut.
Ich habe beschlossen, meine „Leseliste 2019“ im Blog zu veröffentlichen. Dahinter steckt auch ein kleines bißchen für mich der Anreiz, Bücher nicht nur an- sondern wirklich durchzulesen. Mal sehen, wie weit ich damit komme. Ich genieße die Lesezeit jedenfalls sehr! Und wer Lust hat, sich (auf welchem Weg auch immer) über das ein oder andere Buch oder Thema auszutauschen, ist herzlich willkommen.