Es gibt so viele Bücher und Geschichten in denen er vorkommt – mein Liebling, mein besonderer Freund. Wenn ich ihm im realen Leben begegnet bin, dann war unser Aufeinandertreffen meist etwas „merkwürdig“. Wir standen uns gegenüber – sowohl auf den Höhen außerhalb von Lüttich als auch auf Kreta – schauten uns an, machten beide einen Schritt zur Seite und standen uns wieder gegenüber, Auge in Auge. Da war immer etwas, das uns verbunden hat und ich denke gerne an diese Momente zurück. Wovon ich spreche? Von meinem Lieblingstier, dem Esel – wohlgemerkt dem vierbeinigen Esel (über zweibeinige Exemplare wird man sicherlich an anderen Orten genug finden ….).
An unzählen Stellen habe ich ihn in meinen Büchern gefunden. Anfangen möchte ich mit einem wunderbaren Buch, das nur ihm gewidmet ist. Es heißt dementsprechend auch „Esel“ (wie sonst?). Wer Esel mag, der muß dieses Buch einfach haben. Ich konnte ihm jedenfalls nicht widerstehen. Schön ist insbesondere, daß literarische Werke, in denen Esel vorkommen (ja, sie spielen eine wichtige Rolle!) im Buch angesprochen werden.
Ein Eselsbuch für Erwachsene? Ja, unbedingt – da gibt es die Metamorphosen von Apuleius, die auch mit dem Titel „Der goldene Esel“ bezeichnet werden. Der Erzähler mit dem Namen Lucius erlebt merkwürdige Abenteuer – als Esel – weil er mit einer falschen Zaubersalbe eingecremt wurde. Ob er irgendwann seine menschliche Gestalt wiedererlangt? Lest es nach. Ich habe das Buch gerade erst angefangen – zuviele „Esel“ stehen in meinem Bücherregal zum Lesen bereit.
Besonders niedlich finde ich ja den Esel in Shakespeares Sommernachtstraum. Während Zettel irgendwann (unter anderem) sagt „und ich bin ein so zärtlicher Esel…“, äußert Titania später „Mir schien, ein Esel hielt mein Herz gefangen.“ Wie schade, daß sich irgendwann alles wieder auflöst!
Kaum verwunderlich, daß auch Sancho Panza, Don Quijotes würdiger Begleiter, einen Esel hat…..
Unglaublich philosophisch veranlagt ist Eyeore, der alte graue Esel aus „Winnie-the-Pooh“. Schon seine Einführung in die Geschichte ist sehr sehr nachdenklich. Er steht da, den Kopf auf der Seite und denkt nach. Manchmal denkt er „warum“, manchmal „wozu“. Manchmal weiß er auch gar nicht, worüber er gerade nachdenkt (ich muß zugeben, daß mir Eyeore mit diesen Gedanken ja besonders sympathisch ist …..).
Meinen Lieblingsesel hat Jorge Bucay in der Geschichte „Gesangswettbewerb“ in seinem Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ beschrieben. Wußtet Ihr, daß die Tiere des Waldes den Esel zur besten Stimme des Waldes gekürt haben? Wißt Ihr auch warum? Die Geschichte ist so schön, die müßt Ihr einfach lesen!
Welche Geschichten von und mit (vierbeinigen!) Eseln möchtet Ihr noch ergänzen?
Auch wenn das Grau der Esel wunderschön ist, so hoffe ich doch, daß Ihr einen bunten 23. Dezember habt!
Da Sancho Pansa ja bereits erwähnt wurde fehlt mir nur noch der erste Esel, dem ich literarisch begegnet bin, dem Mitglied der „Bremer Stadtmusikanten“!