Was um Himmels willen hat die Olive mit Weihnachten zu tun? Hätte ich nicht irgendeinen anderen Baum auswählen können?
Ja, hätte ich. Aber ich finde den Olivenzweig als Symbol für Frieden und Versöhnung einfach sehr schön und wann würde das besser passen als heute?
Auch kulinarisch passt die Olive gut zu Weihnachten. Witzigerweise und völlig ohne Hintergedanken habe ich gerade ein Schälchen Oliven neben mir stehen. Eine nette kleine Nascherei zum Glas Wein – heute trinke ich tatsächlich ein Glas Rotwein, was ich sonst sehr selten tue (eine meine Grundregeln für mich selbst ist es Alkohol nur an besonderen Tagen zu trinken – die Weihnachtstage gehören dazu, der Jahreswechsel, Ostern und zwei Geburtstage). Ohnehin kommt in vielen Weihnachtsmenüs irgendwo „Öl“ vor und das kann dann durchaus Olivenöl sein. Es gehört dazu und ist doch selten für sich selbst sichtbar. Ähnlich ist es auch mit Frieden und Versöhnung. Wir merken die Abwesenheit von Frieden und Versöhnung stärker als die Anwesenheit.
Es gibt ein Buch mit dem schönen Titel „Olivenbäume – Beobachter der Stille„. Dieses Buch stellt Texte aus zwei Jahrtausenden zusammen. Den Aspekt der Stille finde ich faszinierend. In einem gewissen Sinne ist Weihnachten ein fröhliches und nicht so sehr stilles Fest. Gleichzeitig wünschen wir uns oft „besinnliche“ Feiertage. Und das Weihnachtslied „Stille Nacht“ (übrigens ein Lieblingslied meiner Mutter, weshalb ich im Dezember 2018 in Salzburg die Ausstellung zu diesem Lied besucht habe) spricht auch von Stille. Still und friedlich – das erinnert mich an das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorff – mit der Zeile „Still erleuchtet jedes Haus“. Ich mag die Stille und ja, Frieden ist in einem gewissen Sinne still.
Aber bevor ich mich in solchen Gedanken verliere: Wunderschön ist auch das Märchen, wie der Olivenbaum entstanden ist. Mit Olivia und dem Olivenbaum endet dieser „Adventskalender“.
Damit wünsche ich uns allen ein fröhliches, friedliches und versöhnliches Weihnachtsfest!