20. Dezember – Orangen

Gerade habe ich die aktuellen Nachrichten gelesen. Ein trauriger Abend für die Menschen in Magdeburg, vor allem für diejenigen die Verwandte oder Freunde verloren haben oder um deren Genesung bangen müssen. Ich habe einen Moment überlegt, ob ich heute nichts schreibe. Aber das würde nichts an dem ändern, was geschehen ist. Es würde auch nichts besser machen. Also versuche ich es trotzdem. Aber mit weniger Vorfreude als an den anderen Abenden.

Gerade habe ich den Suchbegriff „Magdeburger Orangen“ in meine Suchmaschine eingegeben. Ich habe kein sinnvolles Ergebnis erwartet und war gerade positiv überrascht. Zum einen gibt es einige Hinweise auf die Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“. Tatsächlich habe ich von dem Stück mal online eine Aufführung aus Stuttgart gesehen – schon länger her, das war aber sehr schön gemacht. Noch treffender ist allerdings der besondere Orangen-Eierlikör aus Magdeburg. Für mich persönlich ist Eierlikör nicht das Passende, aber die anderen Liköre des Unternehmens hören sich ebenfalls gut an. Ein schöner Fund, der auf einem traurigen Anlass beruht.

Die Orange stammt – wie ihr zweiter Name „Apfelsine“ verrät – aus China. Apfelsine geht nämlich auf das niederländische Wort „Appelsiene“ zurück, was wiederum „Apfel aus China“ bedeutet. Das wußte ich sogar schon. Was ich nicht wußte: dass die Orange eine Kreuzung aus Mandarine und Pampelmuse ist. Das finde ich tatsächlich spannend! Und ebenso spannend, dass aus der weiteren Kreuzung der Orange mit der Pampelmuse die Grapefruit entstand.

Alexander der Große soll Orangenbäume (und auch Zitronenbäume) nach Griechenland mitgebracht haben. Mit der Ausbreitung des Islams kam die Orange wohl nach Afrika und im 15. Jahrhundert brachten sie Händler wohl auf die iberische Halbinsel. Tatsächlich habe ich sowohl in Griechenland als auch in Ligurien und rund um Menton einige Orangenbäume gesehen Ein schönes Bild! Und eine schöne Erinnerung an eine schöne Reise.

Im mittelalterlichen Europa war die Farbe orange überhaupt nicht bekannt, denn man kannte ja auch die Orange nicht. Heute ist das natürlich anders und wir können uns damit beschäftigen, wofür diese Farbe steht. Die Symbolik der Farbe „orange“ finde ich persönlich ja sehr ansprechend – die Farbe steht für Neugier und Ausgelassenheit, gleichzeitig ist sie ein Synonym für Wärme und Licht. Ob sich das auch in den Märchen zu und mit Orangen wiederspiegelt? Da ist zum einen das Märchen „Die Liebe der drei Orangen“, dann gibt es da noch die Geschichte „Der Orangenbaum und die Biene“ (hier wird dieses Märchen übrigens vorgelesen).

Für mich haben Orangen vor allem mit der kalten Jahreszeit zu tun – deshalb passen sie auch zu Weihnachten. Als Bestandteil von Teesorten, als Früchte auf dem Weihnachtsteller und als Orangenlikör nach dem Essen. Aus Frankreich habe ich vor vielen Jahren eine Flasche Grand Marnier mitgebracht – den mag ich immer noch sehr gerne. Ich habe auch einige interessante Kuchen- und Plätzchenrezepte mit Orangen gefunden, sie aber leider noch nicht ausprobiert. Vielleicht nach den Weihnachtsfeiertagen?

Damit wünsche ich Euch – trotz allem – einen Abend voller Wärme und Zuversicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert