Seit Tagen schreibe ich auf einer Liste die „Bäume“ auf, die mir für mein diesjähriges Adventskalenderprojekt einfallen. Und was ich mit ihnen verbinde. Erst einmal ohne irgendeine Ordnung. Aber schnell habe ich gemerkt, dass ich mit dem Lorbeerbaum anfangen will. Der Lorbeer steht einerseits für Ruhm (werde ich mit diesem Projekt bestimmt nicht ernten….) und Wissen (ja, könnte ich erlangen…..), aber auch für den Sieg, also den erfolgreichen Abschluß. Damit ich das Ziel erreiche stelle ich den Lorbeer also an den Anfang und hoffe, dass er mir Glück bringt.
Tatsächlich verbindet mich mit Lorbeer eine ziemlich lange und persönliche Geschichte. 1985 – mit gerade einmal 16 Jahren – war ich mit meinen Eltern im Tessin. Überall gab es Lorbeerbäumchen in den Gärten, in wirklich unglaublichen Mengen. Ein sehr kleines Bäumchen habe ich damals aus einem verwilderten Grundstück gezogen – und erst einmal eine Eidechse erwischt und mich fürchterlich erschrocken….. Das Bäumchen hat meine Mutter in Wuppertal in unseren Garten gepflanzt. Aus dem kleinen Bäumchen ist mittlerweile ein ziemlich großer Baum geworden – ein richtiger Lorbeerbaum, der mir in großen Mengen Lorbeerblätter liefert.
In zu großen Mengen, um ehrlich zu sein. Ich möchte den Baum nicht missen, aber in den meisten Rezepten kommt Lorbeer – wenn überhaupt – in sehr kleinen Mengen vor. Ein oder zwei Lorbeerblätter, als Geschmacksnuance in vielen Kohl- oder Eintopfgerichten. Echte „Lorbeerrezepte“ gibt es kaum. Er ist bescheiden der Lorbeer, er krönt die anderen und ist selbst doch nur Zugabe zum „Erfolg“ der anderen. Das ist irgendwie ein schönes Bild und hat mich bewogen mit dem Lorbeer zu starten.
Natürlich habe ich doch noch etwas gefunden: einen Lorbeertee, den man aus frischen aber auch ausgetrockneten Lorbeerblättern machen kann – den habe ich heute Nachmittag ausprobiert. Und ein Rezept für Lorbeer-Chili-Parmesan-Kekse (die mit Mango-Chutney serviert werden), das ich gerade ausprobiere. Sobald ich mit diesem Beitrag fertig bin, werde ich die Kekse backen und nachher auch noch probieren.
Immerhin literarisch krönt der Lorbeer nicht nur andere, er gibt auch dem ein oder anderen Werk seinen Namen – einem Gedicht von Hölderlin zum Beispiel und einem Text von Maria Zedelius, den ich noch nicht gelesen aber immerhin schon auf meinen Ebook-Reader heruntergeladen habe. Der Lorbeerkranz stammt übrigens aus der griechischen Mythologie – es ist die Geschichte von Apollon und Daphne, wobei Daphne nichts mit Apollon zu tun haben wollte und sich lieber (mit Hilfe ihres Vaters) in einen Lorbeerbaum verwandelte (oder eher verwandeln ließ). Zum Gedenken an Daphne trug Apollon dann einen Lorbeerkranz. Kein Happy End, aber trotzdem eine interessante Geschichte.
Jetzt wünsche ich Euch einen schönen Abend, dass Ihr Euch heute auf euren Lorbeeren ausruhen könnt und allzeit genügend Lorbeerblätter für Eure Vorhaben aber auch für Eure Rezepte habt!
Und falls Ihr noch gute „Lorbeerlinks“ zu Rezepten aber auch zu Geschichten und Anekdoten habt, dann lasst es mich wissen!