Die 267.
Dem großen tropischen Vulkanausbruch im Jahr 266 folgten große Veränderungen in der römischen Provinz Ägypten im Jahr beziehungsweise in den Jahren danach. Heute können wir uns die Veränderungen aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse (zumindest zum Teil) erklären. Damals muß der ausbleibende Monsunregen für die Menschen unerklärlich gewesen sein, ebenso wie für einige Zeit folgende Trockenheit. Das führte tatsächlich zu einer Aufgabe bisher besiedelter Gebiete und zu einer Massenauswanderung. Für die Menschen in der Region machte es schließlich keinen Sinn, in einer Umgebung zu bleiben, die nicht genug Nahrung für sie „liefern“ konnte. Schön finde ich im Zusammenhang mit dem Thema Migration den Satz von Massimo Livi Bacci in seinem Buch Kurze Geschichte der Migration: „Wir Menschen haben Beine. Die Fähigkeit, uns von Ort zu Ort zu bewegen, gehört zu unserem Wesen und ist eine hilfreiche Eigenschaft, um uns den Lebensumständen anzupassen und sie zu verbessern.“ (Das sind die ersten beiden Sätze im 4. Kapitel dieses Buches).
Auch in Palmyra waren die Zeiten im Jahr 267 nicht gerade ruhig. Septimius Odaenathus (oft auch nur als Odaenathus bezeichnet) stammte aus einer angesehenen Familie in Palmyra. Im Laufe der Zeit machte er eine beeindruckende römische Karriere – um das Jahr 250 wurde er in den römischen Senat aufgenommen, 257 oder 258 zum Statthalter und in 258 schließlich zum Konsul ernannt. Er siegte gegen die Perser und erhob sich und seinen Sohn im Jahr 263 zum König. Im Jahr 267 wurde Odaenathus jedoch ermordet – wobei man sehr wenig über den Ort und das konkrete Ereignis weiß. Interessanterweise trat nun seine Frau Zenobia ins Rampenlicht. Nach dem Tod von Odaenathus wurde sie zur Herrscherin von Palmyra und herrschte damit unter anderem über die Provinz Syrien. Interessanterweise habe ich vor meiner Suche noch nie den Namen Zenobia gelesen oder gehört. Ich bin aufgrund dieses Buchs erst auf diese spannende Geschichte gestoßen!
Was hat Zenobia die Kraft gegeben, diesen (für die Zeit) eher ungewöhnlichen Weg zu gehen? Heute suchen wir oft Kraft in Gesprächen mit anderen Menschen, in Büchern und Ratgebern. So zum Beispiel in den 267 Herzensgedanken. Ein Gespräch mit Zenobia würde mich schon mehr interessieren…..
Zum Abschluß noch etwas Schönes: ein Buch über 267 besondere (und vermutlich auch besonders schöne) Orte in Italien. Bei Gelegenheit werde ich mal in Ruhe durch das Inhaltsverzeichnis blättern……
Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen guten und positiv bewegten Abend.
Ein Gedanke zu „267“