215

Die 215.

Caracalla war als römischer Kaiser nicht wirklich beliebt. Man spricht von „Schüben geistiger Umnachtung“ und von „Größenwahn“. So hielt Caracalla sich wohl für den wiedergeborenen Alexander den Großen. Bei einem Besuch in Alexandria im Jahr 215 wird er deswegen verspottet. Leider bekam er das mit und seine Reaktion war – wenig überraschend – nicht besonders freundlich. Caracalla befahl seinen Soldaten ein Massaker an der Bevölkerung in Alexandria….. (und ja, es ist der richtige Link – die Geschichte der Ereignisse in Alexandria steht etwas weiter unten).

215 vor Christus wurden übrigens die Rechte der römischen Frauen stark eingeschränkt – mit der sogenannten Lex Oppia. Bei der Schlacht von Cannae (dazu kommen wir in den nächsten Tagen…..) hatte fast jede Familie Roms einen Verlust erlitten. Trotz dieser Krise zeigten viele Frauen aus wohlhabenden Familien ihren Reichtum durch Kleidung, Schmuck und Vernügungsfahrten mit Pferdegespannen (manches kommt einem doch irgendwie bekannt vor, Stichwort „Solidarität“…..). Dies wurde mit der Lex Oppia verboten, die erst 195 vor Christus wieder aufgehoben wurde – wohl aufgrund einer Demonstration der Frauen. Spanennd, oder?

Etwas ganz anderes: 215 ist wohl in Kalifornien der „Spitzname“ für Cannabis, weil es dort unter der Bezeichnung Proposition 215 einen Volksentscheid zur Legalisierung gab.

Interessanterweise gibt es auch zwei Bücher, in deren Titel die 215 vorkommt. Das eine Buch ist La Chambre 215 – es enthält 20 Fragmente von Erinnerungen, nämlich die Erinnerungen einer Frau, die regelmäßig nach Saint-Malo zu ihren Eltern fährt. Das andere Buch Chambre 215 basiert auf einer Geschichte, die sich wohl während der Ölkrise 1973 tatsächlich abgespielt hat.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen krisenfreien Abend mit schönen Erinnerungen.

214

Die 214.

Zwei interessante Produkte.
Zwei Geburten.
Zwei Türme.
Das muß reichen.

Ich habe ihn schon oft gesehen, vermutlich auch schon darauf gesessen, ohne darüber groß nachzudenken – aber die Zahl wäre mir nicht eingefallen – der Kaffeehausstuhl Thonet 214, der im Prinzip unverändert seit circa 1860 so hergestellt wird. Ein wahrer Klassiker, der eine Erwähnung an dieser Stelle definitiv verdient hat.
Das andere Produkt habe ich vermutlich bisher noch nicht gesehen, zumindest nicht bewußt wahrgenommen – der Mitnahmestapler (ja, so etwas gibt es) BM 214.

Im Jahr 214 wurde Aurelian, ein späterer römischer Kaiser, geboren. Ob ich ihn wohl (außer mit seinem Tod) noch einmal irgendwie erwähnen werde? Ich finde es auch immer spannend, was ich so zu den einzelnen Zahlen finde.
Im Jahr 214 vor unserer Zeit wurde Karneades von Kyrene (endlich mal jemand aus Griechenland) geboren. Ihm wird ein philosophisches Gedankenexperiment zugeschrieben, das man als Brett des Karneades bezeichnet. Etwas tiefer kann man sich mit diesem spannenden Thema (das mich gerade stark an die Spieltheorie erinnert) hier beschäftigen. Ich finde, es lohnt sich.

Nach soviel tiefem Nachdenken geht es noch einmal (eigentlich zweimal) hoch hinaus.
214 Stufen führen zur Aussichtsplattform des Turms Sehlust am Possenstein, gleichzeitig auch Europas ältester Fachwerkaussichtsturm – eine sehr elegante Erscheinung!
Im Dom zu Speyer (dort war ich immerhin schon einmal) sind es 214 Stufen vom Kaisersaal zur Turmspitze (dort oben war ich allerdings nicht). Sollte ich jemals noch einmal in die Region kommen, werde ich hoffentlich daran denken…..

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen tiefgründigen und nachdenklichen Abend.

213

Die 213.
Eine interessante Zahl, weil sie einmal die 1, einmal die 2 und einmal die drei umfaßt.

Im Jahr 2007 endete nach 213 Jahren die Produktion von Ibach-Klavieren in Deutschland. Lange Zeit wurden erst in Wuppertal und dann in Schwelm (beides Städte mit denen ich eine persönliche Verbindung habe) Klaviere gebaut. Der Name war mir von klein an geläufig und im hinteren Teil der Geschäftsräume in Elberfeld an der Robertstraße (wobei ich nicht weiß, ob diese damals noch zu Ibach gehörten….) hatte ich auch meine ersten Orgelstunden. Lange ist es her (sehr lange ehrlich gesagt).

Die erste Zeit hat sich mein Musikspiel bestimmt fürchterlich angehört. Aber für einen Jugendhorrorfilm hätte es wohl nicht gereicht. Diese Bezeichnung bleibt dem Film mit dem Titel Zimmer 213 vorbehalten. Der Film basiert übrigens auf dem gleichnamigen Buch Zimmer 213.

Interessanterweise gibt es noch eine Jugendbuchreihe mit dem Titel Raum 213 – von einer anderen Autorin. Interessant, dass dieses Zimmer so viel Interesse weckt.

213 traf Caracalla übrigens in Germanien erstmalig auf die Alemannen. Besonders fröhlich und friedlich war dieses Zusammentreffen natürlich nicht……

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen ruhigen und friedlichen Abend.