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Die „acht“ hat es mir ein bißchen schwerer gemacht. Aber gut – jede Zahl bringt eine eigene kleine Herausforderung mit sich.

Acht Strophen hat das Gedicht „Der Erlkönig“ von Goethe, ein schönes Gedicht, auch wenn es mit den Worten „In seinen Armen das Kind war tot.“ sehr traurig endet. Aber es zeigt, was man mit acht kurzen Strophen zum Ausdruck bringen kann.

Es geht aber auch in acht Zeilen, denn so kurz und prägnant ist das Gedicht „Weltende“ von Jakob van Hoddis (und die am Ende von den Brücken fallenden Eisenbahnen passen natürlich perfekt zur sieben und Fontanes siebenstrophigem Gedicht „Die Brücke am Tay“.

Etwas länger ist die Novelle von Wilhelm Raabe über ein achtbeiniges Tier, nämlich Die schwarze Spinne. Es ist eine durchaus gruselige Geschichte, die aber ein gutes Ende hat. Ende gut, alles gut?

Menschen hatten zu allen Zeiten vor manchen – besonderes großen – Tieren Angst. Die (natürlich achtarmige) Riesenkrake war dabei ziemlich bekannt – wobei die Geschichten lange als „Seemannsgarn“ abgetan wurden. Vor gar nicht so langer Zeit haben Forscher aber Hinweise auf sehr große (natürlich auch achtarmige) Riesenkalmare gefunden. Gab es derartige „Ungeheuer“ also wirklich?

Vielleicht sollten wir doch lieber über Rentiere sprechen? Aber nein, diese Zeit ist vorbei….. Trotzdem: ursprünglich waren es nur acht Rentiere. Rudolph, Rentier Nummer 9 kam erst später dazu.

Es gibt auch ein achtbeiniges Pferd. Wirklich! Es trägt den Namen „Sleipnir“. Naja, gut, es ist ein Tier, das in den nordischen Sagas vorkommt. Aber immerhin. Acht Beine sind acht Beine.

Die liegende acht steht (oder liegt) aber auch für das Zeichen für Unendlichkeit. Der Begriff der Lemniskate, der für die liegende acht im mathematischen Bereich anscheinend oft genutzt wird, hat interessanterweise auch beim Märchenerzählen einen Platz gefunden. Die Lemniskate beim Märchenerzählen steht dafür, dass Menschen im Leben und in ihren Erzählungen Gegensatzbilder zum Beispiel wie lachen und weinen oder Geburt und Tod annehmen, in den Krisen reifen und das Leben niemals stagniert. Ein schöner Gedanke mit dem ich Euch/Sie gerne in einen lebendigen und schönen Abend „entlassen“ möchte.

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