31

Der letzte Tag an dem das Datum und die Zahl „übereinstimmen“. Ja, manche Monate haben 31 Tage – wenig überraschend, oder?

Aus dem französischen Spiel „Trente et un“ oder „Trente un“, bei dem man bis 31 zählte, entwickelte sich das Spiel „17 und 4“, bei dem man nur bis 21 zählt. Oder doch andersherum? Im Internet widerspricht man sich in dieser Frage. Französischsprachige Quellen zeigen nach Deutschland, deutschsprachige Quellen nach Frankreich. Unstrittig ist jedoch, dass es beide Spiele gibt und dass man im einen Spiel bis 31 und im anderen Spiel bis 21 zählt.

Verräterisch, oder? Als „31er“ wird in manchen Kreisen jemand bezeichnet, der andere verraten hat. Warum das so ist, das wird hier erklärt (mir war sowohl der Begriff als auch die Begründung völlig unbekannt).

In der Nacht vom 31. Oktober auf den 01. November findet Halloween statt. Was einst für die Menschen ein wichtiges jahreszeitliches Ritual war, ist heute eher ein Partyevent – das von manchen Sendern sogar zu 31 Nächten aufgebläht wird. Möchte irgendjemand wirklich 31 Tage (oder Nächte) lang Halloween-Filme sehen?

Dann vielleicht lieber ein Buch über 31 Musikstücke? Gibt es nicht? Doch, gibt es. Nick Hornby hat nämlich das Buch „31 Songs“ geschrieben. Kein Buch für mich – denn warum sollte ich lesen, warum bestimmte Songs (die ich im Zweifel nicht einmal kenne) für jemanden, den ich nicht kenne, wichtig sind. Aber zugegeben: die Idee an sich finde ich gut!

Für mich dann bitte ein anderes Buch und einen Cocktail Thé N. 31 – der klingt nämlich wirklich gut! Vielleicht sollte ich den Cocktail ja bei der Lektüre eines Ausflugs- und Wanderführers durch meine Region genießen – nicht weit von meiner „Haustür“ gibt es nämlich das 31 Hektar große Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen. Vor einigen Jahren war ich dort einmal Brombeeren pflücken. Es ist lange her und vor allem kulinarisch eine schöne Erinnerung (ich denke an Brombeerlikör, Brombeergelee und Kuchen mit Brombeeren)…

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen dornen- beziehungweise stachelfreien genußvollen Abend.

Rezension: „Wintering“ von Katherine May

Die Januar-Aufgabe der Booklover-Challenge lautete „Lies ein Buch, das etwas mit Schnee und Eis zu tun hat, ob Handlung oder Cover.“ Ich habe mich für das Buch „Wintering“ von Katherine May entschieden, das 2020 veröffentlicht wurde.

Wintering“ ist ein Buch über die schwierigen Phasen im Leben eines Menschen beziehungsweise über unseren Umgang mit diesen Phasen. Ausgehend von ihrer persönlichen Geschichte berichtet May, wie sie „ihren“ Winter erlebt (der zeitlich tatsächlich passend zur Jahreszeit passiert) und spricht mit einigen besonderen Menschen über ihr Erleben des Winters – des persönlichen Winters aufgrund von Schicksalsschägen aber auch des jahreszeitlichen Winters.
May vergleicht die unterschiedlichen Phasen, die wir immer wieder im Leben erleben, mit den Jahreszeiten. Ihr Gedanke ist, dass wir – unabhängig von der tatsächlichen Jahreszeit – selber eine Phase des Winters durchleben können, in der wir uns zurückziehen, auf bestimmte notwendige und reduzierte Funktionen beschränken, um dann – in unserem Frühjahr wieder (wie die Natur) aufzublühen. May hat sich daher intensiv mit Vorbereitungshandlungen, Winterritualen und dem Erleben des Winters in unterschiedlichen Kulturen und Orten beschäftigt.

Es gab in diesem Buch einige Gedanken und Themen, die mich persönlich angesprochen haben. Dementsprechend hat vor allem der vordere Teil des Buches einige pinkfarbene Post-Its abbekommen, damit ich diese Stellen auch wiederfinde. Ein Beispiel: der Herbst bringt Veränderung und damit auch den Verwandten der Veränderung, die Sterblichkeit (pinker Klebezettel an genau dieser Stelle!). Gerade den Gedanken der Sterblichkeit als Teil der Veränderung finde ich wichtig. Der Winter des Lebens kann eine schwierige Zeit sein, in der man Ruhe und Rückzug benötigt, er kann aber auch den Lebensabend beschreiben, in dem Dinge irgendwann ganz normal zu Ende gehen. Dieser zweite Aspekt kommt im Buch „so“ allerdings nicht vor, es würde allerdings auch nicht zur Absicht des Buches passen.

Schön fand ich diesen Satz, der auf Seite 9 im Kapitel „Indian Summer“ steht: „Everybody winters at one time or another; some winter over and over again.“ Es ist ein mutmachender und positiver Satz. Er verkennt nicht, dass nach einem „Winter“ nicht alles gut wird, denn er betont ja sehr ausdrücklich die Möglichkeit, das manche Menschen wieder und wieder den Winter erleben – er betont aber auch, dass wir (in der Regel) „überwintern“, den Winter (sowohl persönlich als auch als Jahreszeit) überstehen. Im Kapitel „Hot Water“ (über die wunderbare blaue Lagune in Island) im Abschnitt „Oktober“ formuliert May das noch konkreter (Seite 41): „That’s what you learn in winter: there is a past, a present and a future.“ Dazu paßt (im selben Kapitel) der Gedanke, dass die Kälte heilende Kräfte haben könnte (Seite 46).

Faszinierend fand ich den Abschnitt über Halloween – nicht wegen der mittlerweile skurrilen Bräuche – sondern weil im Winter auch der Gedanke an Geister, Gespenster oder Tote einen anderen Raum einnimmt. Es ist die eine Seite darüber nachzudenken, ob beziehungsweise was von uns bleibt, wenn wir sterben. Es ist eine andere Frage (die im Winter eher Raum hat), ob die Toten uns (die Lebenden) „vergessen“. Ich habe dazu meine persönliche Ansicht (und sogar etwas zu geschrieben).

Ich habe in dem Buch (auf dem Cover sind übrigens Schneeflocken!) viel über Winterbräuche und Rituale gelernt und gelesen. Ich mag den Winter. Ich verbinde damit die vielen Lichter im Dezember, in normalen Jahren den Besuch von Weihnachtsmärkten und den Genuß von Glühwein, den Duft nach Zimt und Plätzchen, die schöne Erinnerung an meine Großmutter und meine Mutter (die beide im Dezember gestorben sind), die Hoffnung auf Schnee, den wunderbar dunkelblauen Himmel in kalten Nächten. Die einzelnen Kapitel haben meine Liebe zum Winter mit (altem) Wissen verbunden – was schön ist. Ich weiß auch, dass die Natur den Winter braucht, um wieder zu blühen und gedeihen. Mein liebster Frühlingsgruß im Garten, der Bärlauch, braucht zum Beispiel Kälte und Frost, um gut zu gedeihen.

Interessanterweise fühlte ich, dass sich meine Gedankenwege beim Lesen von denen der Autorin trennten. Für mich waren und sind die Wintermonate eine schöne Zeit, zu der bestimmte Dinge gehören. Dieses Wissen auszuweiten war toll. Aber: ich merkte mehr und mehr, dass die Metapher des persönlichen Überwinterns für mich nicht paßte. Ich bin keine Bärlauchpflanze, die irgendwann im Sommer alles einzieht, um sich im kalten Boden auf ein gutes Jahr vorzubereiten. Ich bin auch kein Baum, der im Herbst die Blätter abwirft und im Frühjahr neu ausschlägt. Ich fühle mich auch nicht so. Der hintere Teil des Buches hat daher keine pinken Post-Its. Da war nichts mehr, was mich wirklich „getroffen“ hat.

Fazit: für mich war „Wintering“ ein schönes Buch über die Wintermonate und die mit diesen Monaten an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Kulturen verbundenen Bräuche und Rituale. Es war gut zu lesen und ich kann den Bericht der Autorin gut nachvollziehen. Aber ich würde über mich nicht sagen, dass ich überwintere, wenn ich eine persönlich schwierige Zeit durchlebe. Gleichwohl kann dieser Gedanke für andere Menschen ein guter Gedanke und Weg sein, um in ein gutes Leben zurückzufinden. Als „Mutmachbuch“ für andere Menschen kann es daher ein gutes Geschenk sein.

Gute Bücher- oder Lesevorsätze?

Oha. Ja, selbst schuld. Es ist Ende Januar (wirklich richtig ENDE Januar) und ich habe zwar viel gelesen (und auch an anderer Stelle im Blog geschrieben), aber halt noch nichts zur Booklover-Challenge. Das Schreibthema für diesen Monat lautet: hast Du Büchervorsätze?

Das Thema „Vorsätze“ finde ich ja generell etwas schwierig. Anfang 2018 habe ich dazu mal – ganz allgemein – einen Blogbeitrag geschrieben. Wenn ich mir die damaligen „Vorhaben“ anschaue dann muß ich ehrlich festellen, dass ich nur einen kleinen Teil davon umsetzen konnte. Zwei der Vorhaben für 2018 betrafen auch Bücher:

– mich wieder mehr mit Fremdsprachen beschäftigen. Es ist so schön, Texte oder gar Bücher in einer Fremdsprache zu lesen, Unterhaltungen in einer anderen Sprache zu verstehen und sogar mitreden zu können. Aber das erfordert auch stetige Übung …….
– endlich einige meiner vielen ungelesenen Bücher lesen. Es gibt so viele Bücher, die ich voller Vorfreude gekauft habe und noch nicht lesen konnte.

Vier Jahre und einen Monat später denke ich also wieder über „Vorsätze“ nach und wieder möchte ich das Ganze lieber als „Vorhaben“ bezeichnen.
Was also habe ich „buchmäßig“ in diesem Jahr vor?
– ich möchte – so weit wie möglich – an der Booklover-Challenge teilnehmen
– ich möchte ein paar „Buchbildungslücken“ schließen, also ein paar der „Klassiker“ lesen, die man gelesen haben sollte
– ich möchte mir genug Zeit zum Lesen nehmen (2020 fiel es mir manchmal schwer mich auf das Lesen zu konzentrieren, es war ein ziemlich schlechtes „Lesejahr“, 2021 war besser aber noch lange nicht glorreich und irgendwie wäre es schön, wenn 2022 wieder richtig „lesegut“ wird
– ich möchte (wie schon 2018 angesprochen) mehr Texte und Bücher in Fremdsprachen lesen. Ich lerne seit Herbst 2018 (mit kleineren Unterbrechungen) Portugiesisch. Aus vergangenen Zeiten habe ich ziemlich gute Englisch- und Französischkenntnisse, sowie gute Grundkenntnisse in Spanisch und Italienisch. Mein SUB umfaßt auch interessante Bücher in diesen Sprachen. Das wäre also ein schönes Vorhaben für dieses Jahr
– ich möchte einige der Bücher, die ich irgendwann angefangen und noch nicht bis zum Ende gelesen habe (obwohl sie es wert wären…..) endlich zu Ende lesen
– es wäre ganz gut, wenn der Stapel der immer noch nicht gelesenen Bücher ein kleines bißchen kleiner wird (zugegeben, das ist eher unrealistisch……)
– ich möchte einige der Bücher, die ich aufgrund meiner persönlichen Jahreschallenge gefunden habe, lesen (das wird ohnehin ein ziemlich straffes Programm…..)
– ich möchte vor allem die Ruhe und Gelassenheit haben, die Bücher, die ich lese richtig zu genießen!

Und wahrscheinlich wird – wie so oft – alles ganz anders kommen. Vielleicht nicht so gut, vielleicht auch viel besser. Irgendwann am Ende des Jahres werde ich für mich persönlich meine Schlußfolgerung ziehen.

30

Manche Monate haben 30 Tage (und manche auch nicht) – das sind die Besonderheiten unseres Kalenders.
30 Minuten sind eine halbe Stunde – beides wird relativ oft gebraucht.

Die 30 ist aber auch für manche Spiele von Bedeutung – beim Sternhalma spielen zwei Menschen gegeneinander, jeder mit 15 Spielfiguren. Insgesamt 30 Spielfiguren sind dann auf dem Spielbrett – ziemlich viel für so ein Spielbrett. Meine Mutter hat leidenschaftlich gerne und ziemlich gut Halma gespielt. Allerdings habe ich mir irgendwann (nachdem ich anfangs immer verloren habe) ihre Spielzüge abgeschaut und meine Spielzüge ähnlich gestaltet. Wir standen uns dann gegenseitig im Weg, was schon ein bißchen lustig war – Stau auf dem Halmafeld….. Das letzte Halmaspiel ist lange her, sehr lange.

Auch Backgammon (ein übrigens sehr altes Brettspiel) wird mit insgesamt 30 Steinen gespielt – 15 weißen und 15 schwarzen Steinen. Ich habe es früher mal online gegen den Computer gespielt, weil ich wissen wollte, wie man das Spiel spielt. Ein schönes Spiel, wie ich finde.

Wer beim Spielen Hunger bekommt – die 30 spielt tatsächlich im Buch „Snow Crash“ im Zusammenhang mit der Auslieferung von Pizzas eine Rolle. Hiro, die Hauptperson des Buches, ist nämlich nicht nur Hacker, sondern (zumindest zu Beginn des Buches) auch Pizzaauslieferfahrer, im Buch konkret als „Deliverator“ bezeichnet. Jede Pizza muß innerhalb von 30 Minuten ausgeliefert werden, sonst gibt es „Ärger“ und zwar so richtig (gerüchteweise soll das sogar lebensgefährlich sein…..). Dass das nicht immer so einfach ist, ist klar und eine besonders schwierige Auslieferung gelingt nur, weil jemand anderes – nämlich die Kurierfahrerin Y.T. diese Lieferung „übernimmt“.

Spielen und Essen sind sicher gut, aber etwas Bewegung sollte dann auch noch sein. Glücklicherweise gibt es im Hirschbachtal (nur circa 40 km von Nürnberg entfernt) einen Wanderweg, der an 30 Höhlen vorbeiführt. Einerseits spektakulär (hier mit Bildern), andererseits……

In schlimmen Zeiten können Höhlen natürlich auch Schutzräume und Verstecke für die Bevölkerung sein. Gerade im 30jährigen Krieg haben sich Menschen immer wieder in Höhlen versteckt. Ob das hier auch so war? Vielleicht. Interessant ist in dem Zusammenhang jedenfalls, dass es zu einem solchen Thema eine Jugendbuchtrilogie mit dem Titel „Die Höhlenkinder“ gibt.

Lieber keine Höhlenwanderung, auch kein Höhlenbesuch, sondern ein schöner langer Spaziergang und dann ein gutes Buch. Natürlich gibt es nicht nur „Snow Crash“, sondern auch ein Buch, um über den eigenen Umgang mit anderen Menschen nachzudenken. „Dreissig Tage“ heißt der Roman von Annelies Verbeke – dreißig Tage, in denen wir als Leserinnen und Leser das neue Dorfleben von Alphonse verfolgen können. Aber nicht alles ist gut.

Ob die Dorfbewohner empathisch sind? Spannende Frage, oder? Es gibt wohl 30 Eigenschaften, über die empathische Menschen verfügen. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht. Das Irritierende ist, dass ich manche der dort aufgeführten Eigenschaft als positiv wahrnehme (Zuhören, Neugier, Bedürfnis nach Einsamkeit), andererseits gibt es auf dieser Liste Eigenschaften, die für mich nicht positiv sind (und die meines Erachtens bei mir auch nicht vorliegen). Das kann natürlich zum einen heißen, dass ich im Sinne der Liste nicht empathisch bin (was als „Ergebnis“ definitiv in Ordnung wäre) oder dass die Liste ein verzerrtes Bild von Empathie zeichnet. Spannend und gleichzeitig schwierig.

Aber wie auch immer: ich wünsche Euch und Ihnen einen fröhlichen und angstfreien Abend, mit dem guten Gefühl gehört und positiv wahrgenommen zu werden.

29

Ein Sonnenjahr besteht aus 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Wir zählen in den meisten Jahren aber „nur“ 365 Tage. Um den Unterschied zwischen „unserem Jahr“ und dem Sonnenjahr auszugleichen, fügen wir alle 4 Jahre (mit Ausnahme der sogenannten Jahrhundertregel, von der es aber wieder eine Ausnahme gibt) im Februar einen Tag ein – den 29. Februar. Ein guter Start für die 29, oder? Mir war natürlich das Konzept der Schaltjahre an sich bekannt, aber mit dem Hintergrund habe ich mich vorher nicht beschäftigt (und auch nicht mit den Ausnahmen von der Regel….). Die 29 spielt damit für unseren Kalender eine wichtige zeitausgleichende Rolle.

Ein Mondmonat besteht durchschnittlich aus 29,5 Tagen. Auf Mondmonaten beruhende Kalender haben daher durchaus ihre „Besonderheiten“. Noch komplexer ist es natürlich, wenn eine Kultur den Sonnen- und den Mondkalender verbindet – in einem „Lunisolarkalender“ (nein, ich möchte das jetzt nicht erklären – aber ich finde das sehr spannend).

Die 29 hat nicht nur mit dem Mond zu tun, sondern auch mit einem dunklen Aspekt der Geschichte. Es gab nämlich in der Zeit von 1486 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts 29 Auflagen des Hexenhammers. Mit diesem „Werk“ wurde die Hexenverfolgung begründet und vor allem legitimiert, was für viele Frauen (und natürlich auch deren Familien) zu großem Leid geführt hat. Falls sich jemand damit beschäftigen möchte, das „Werk“ ist beim Projekt Gutenberg zu finden. Ich bin in einer sehr interessanten Präsentation auf dieses Thema (und die Zahl 29) gestoßen.

Eine Flucht war den meisten der betroffenen Frauen damals nicht möglich. Das sah 1962 in Berlin anders aus. Damals erlaubte der von einer kleinen Gruppe gebaute Tunnel 29 einigen Menschen die Flucht. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Anstrengungen Menschen auf sich nehmen, um fliehen zu können. Umso besser, dass die Geschichte des Tunnels im Internet gut dokumentiert ist.

Aber wohin? Etwa in den Ort Twentynine Palms? Ja, den gibt es wirklich (ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selber nachgelesen hätte). Und passend zu diesem Ort und im Umfeld des Ortes spielend gibt es auch einen Film mit dem Titel „Twentynine Palms“ (ab 18), der noch bis Ende Februar bei Arte zu sehen ist….. (so ein Zufall). Ich bin noch unentschlossen, ob ich ihn mir ansehe. Ich habe mittlerweile so viele tolle Dinge gefunden, dass ich echt aufpassen muß, womit ich mich so beschäftige……

Die 29 ist aber auch spirituell ein wichtiger Ort. Es gibt in Indien eine Religionsgemeinschaft, die für sich 29 Prinzipien aufgestellt hat und sich nach dem Wort für 29 (Bishnoi) nennt. Eine vollständige Aufstellung dieser Prinzipien habe ich vor allem im französischsprachigen Internet gefunden, eine kurze Fassung (ohne Erläuterungen) in deutscher Sprache habe ich jedoch auch gefunden. Es gibt durchaus Punkte in den Prinzipien, die mich ansprechen – zum Beispiel auf die eigenen Worte zu achten (9), sich nicht an unsinnigen Diskussionen zu beteiligen (15), selber kochen (21) – wobei es für mich eher darum geht, möglichst keine „Fertiggerichte“ zu verwenden und Nachsicht, Mitgefühl und Verzicht auf negative Bewertung beim Umgang mit Menschen (10, 11 und 13). Ja, das ist manchmal schwierig – aber ich glaube, dass ein freundlicher Umgang miteinander gerade in der aktuellen Zeit sehr wichtig ist.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen ein schönen Abend mit gutem selbstgekochtem Essen in einer freundlichen und nachsichtigen Umgebung.

28

In drei von vier Jahren gibt es einen Monat, der „nur“ 28 Tage hat.

28 Steine hat ein Dominospiel – ich selber besitze auch ein solches Spiel, auch wenn es lange her ist, dass ich es gespielt habe. Ich fand immer die „Aufstellungen“ von Dominosteinen interessant, bei denen das „Antippen“ eines Steines dazu führt, dass alle Steine in einer langen Reihe umfallen.

Mit Steinen kann man aber auch Mauern bauen und Mauern sind nicht immer gut. Gerade in Deutschland ist das vielen Menschen immer noch bewußt. 28 Jahre stand die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland und ich fand den Grenzübertritt jedesmal bedrückend. Auch wenn ich in meinem Leben mehr Jahre ohne als mit der Mauer verbracht habe, so gehört sie zur Geschichte meines Lebens (und vor allem zum Leben meiner Familienangehörigen) doch dazu.

Viel dramatischer (und auch wichtiger) ist die Geschichte, die David Safier in seinem Buch „28 Tage lang“ erzählt. Ich habe das Buch noch nicht gelesen – es ist eines der Fundstücke meiner Recherchen. Gerade jetzt, wo immer weniger Zeitzeugen leben, finde ich es wichtig, dass wir solche Bücher lesen (Maus von Art Spiegelman möchte ich auch empfehlen – auch wenn das nichts mit der Zahl 28 zu tun hat!).

Zurück in die Gegenwart…. Ob man die deutsche Mauer vom All aus sehen konnte? Man konnte zumindest lange (ich weiß nicht, ob das immer noch so ist) aufgrund des unterschiedlichen Lichts vom All aus einen Unterschied zwischen Berlin-Ost und Berlin-West sehen. Was das mit der 28 zu tun hat? Das wunderschöne Buch „Urmel fliegt ins All“ von Max Kruse hat 28 Kapitel und ich habe mich gefragt, ob das Urmel (bei einem Flug vor 1989) die Mauer hätte sehen können. So kommt ein Gedanke zum anderen …..

Doch auch auf der Erde kann man „nett“ reisen. Chaucer erzählt in den Canterbury Tales eine nette Geschichte von 28 Wallfahrern, denen er (und der Wirt des Wirtshauses) sich anschließen, um eine Wallfahrt nach Canterbury zu machen und dort das Grab des heiligen Thomas Becket zu besuchen. Bedingung der gemeinsamen Reise ist, dass jeder Reisende unterwegs Geschichten erzählt (die in den Canterbury Tales natürlich festgehalten sind). Eine schöne Geschichte, oder?

Dass der Wirt bei den Canterbury Tales nicht ganz „uneigennützig“ handelt, passt wiederum gut zu dem Buch „Vergeude keine Krise! 28 rebellische Ideen für Führung, Selbstmanagement und die Zukunft der Arbeit“ von Anja Förster und Peter Kreuz. Ob der Wirt (über eine Art gedankliche Zeitreise) dieses Buch „gelesen“ hatte bevor er auf die Reise mit den Wallfahrern aufbrach?

Ich wünsche Euch und Ihnen einen Abend mit rebellischen Gedankenreisen und guten Geschichten.

27

Noch ist es relativ einfach. Ich muß nur auf das Datum schauen und weiß, welche Zahl gerade „dran“ ist. In wenigen Tagen wird sich das ändern….. Aber jetzt erst einmal zur 27.

Es gibt 27 Basisemotionen. Im verlinkten Beitrag sind sie alphabethisch aufgelistet. Es ist gut, dass sie „so“ sortiert sind, ein „Ranking“ wäre irritierend, da sie doch – abhängig von der jeweiligen konkreten Situation – durchaus gleichwertig auftauchen können. Mit den meisten der genannten Basisemotionen kann ich persönlich etwas verbinden. Es ist schon ein Unterschied, ob man eine Basisemotion bei anderen Menschen sehen oder wahrnehmen kann oder ob man sie aus eigenem Erleben kennt. Langeweile ist zum Beispiel etwas, das mir sehr fremd ist – mir fällt es, wenn ich das bei anderen Menschen lese oder wahrnehme oft schwer, darauf zu reagieren.

Bei Glück und Freude denke ich an den „kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry. Dieses schöne Buch besteht nämlich aus 27 Kapiteln und in diesen 27 Kapiteln stecken schöne Geschichten und natürlich auch schöne Sätze. Manche davon sind sehr bekannt geworden. Aber unabhängig von konkreten Textstellen geht es in diesem Buch um das freundliche und wohlwollende Interesse gegenüber anderen Wesen – eben nicht beschränkt auf andere Menschen, um Freundschaft, um Verbindung und um Verantwortung. Es sind schöne Geschichten, manche zu schön. Und doch möchte ich dieses Büchlein und die Erinnerung an die Lektüre nicht missen.

1943 hat Antoine de Saint-Exupéry diesen Text geschrieben, bereits 1944 ist er verstorben. Ebenfalls bereits verstorben – allerdings viel jünger – sind die Mitglieder des Club 27. Mitglieder dieses Clubs sind nämlich (eher unfreiwillig) die Musiker, Schauspieler und Künstler, die im Alter von 27 Jahren verstorben sind und das sind erstaunlicherweise ziemlich viele.

Lieber 27 Freunde? Es gibt jedenfalls einen Verlag mit dem Namen 27 Amigos, wer weiß welche Geschichte hinter dem Namen steckt…..

Oder eher 27 Kleider? Darum geht es nämlich in dem Film 27 Dresses.

Wenn man bedenkt, wieviele Dinge man heute für solche Feiern „auffährt“ – zum Beispiel an Essen und an Kleidung – dann macht einen ein Blick in die Geschichte doch wieder etwas demütig. Damals mußten Stoffe und auch Lebensmittel zum Teil über weite Strecken transportiert werden. Zusammenschlüsse wie die Hanse erlaubten einen relativ „problemlosen“ Fernhandel. Heute gibt es in Deutschland noch 27 Hansestädte – eine beachtliche Zahl, auch wenn es im Mittelalter natürlich viel mehr Städte waren. Spannend ist ja auch die Frage, ob man die Hanse als eine Art Vorläufer für die aktuell 27 Staaten der EU sehen kann. Ich finde diesen Gedanken schön.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit schönen Gedanken!

26

26 Buchstaben hat das Alphabet, das wir für die deutsche Sprache nutzen. Oder doch nicht? Man kann darüber streiten – aber die Grundlage bilden 21 Konsonanten und 5 Vokale (also 26).

Nicht umstritten ist die Frage, wieviele Kantone es in der Schweiz gibt. Es sind 26 und ich habe bisher nur einen kleinen Teil dieser Kantone besucht (mit jeweils schönen Erinnerungen an diese Besuche). Von einigen dieser Reisen habe ich auch Kochbücher mitgebracht – meine kleine Sammlung…..

Das ist wichtig, denn bei der Zahl 26 liegt natürlich der Gedanke an eine Springform von 26 cm Durchmesser und damit der Gedanke an frisch gebackenen Kuchen ziemlich nahe. Mittlerweile nutze ich zwar meist eine kleinere Backform, weil ich ganz alleine einfach keinen ganzen Kuchen schaffe, aber das ist für mich immer noch die „Normalgröße“.

Wieviel Muskeln man wohl braucht, um Kuchen zu essen? Wie auch immer – 26 Gesichtsmuskeln steuern die Mimik unseres Gesichts (wer mich jetzt sehen könnte, würde ein zartes Lächeln angesichts der Quark-Öl-Teig-Kleeblätter neben mir erkennen……). Das Faszinierende ist ja, das man sehr selten über die Zahl und die konkrete Lage und Tätigkeit der Muskeln nachdenkt, die in dieser doch recht großen Zahl so wichtig für unseren Ausdruck sind.

Von der Mimik zur gedanklichen Bewegung. 26 Steine hat der berühmte Zauberwürfel. Zu einer bestimmten Zeit in meiner Kindheit (Anfang der 80er Jahre) war die Beschäftigung mit dem Zauberwürfel schon fast „verpflichtend“. „Alle“ (ok, fast alle) hatten ihn. Aber es hat auch Spaß gemacht und war sicherlich auch sinnvoll. Ich weiß gar nicht, ob ich den Würfel überhaupt noch habe (es ist nicht ausgeschlossen …..).

Und während wir uns mit dem Zauberwürfel beschäftigten, fand in Südkorea ein tragisches Ereignis statt, das dem Film 26 years als Grundlage dient. Solche Funde sind gleichzeitig spannend aber auch irritierend. Ich stelle in solchen Momenten immer wieder fest, wie wenig ich eigentlich weiß.

Und damit komme ich zum letzten Punkt für heute – einer Art Challenge. Man soll 26 Fragen an sich selbst mit jeweils nur einem Wort beantworten. Nur ein Wort? Das würde ich mir tatsächlich schwerfallen.

So, damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit guten Beschäftigungen, die nur wenige Worte brauchen.

25

Die 25 ist eine Zahl der „großen“ Jubiläen – berufliche oder geschäftliche Jubiläen oder auch private wie die Silberhochzeit.

Weniger schön wäre es, 25 Jahre ins Gefängnis zu müssen. Von dieser Situation singt „The Catch“ im Lied 25 years. Lange her, dass ich dieses Lied gehört habe….. und natürlich auch eine lange Zeit, um die es da geht.

Was aber, wenn man nur 25 Stunden hat, bevor man eine Strafe antreten muß? Der Film „25 Stunden“ erzählt genau diese Geschichte. Kein Film, den ich mir unbedingt ansehen möchte – aber die Geschichte an sich finde ich interessant und zu dieser Zahl natürlich sehr passend.

Zunächst ohne eine konkrete inhaltliche Spur blieb meine Suche nach George Taboris „Die 25. Stunde“ – 1978 gab es ein Hörspiel mit diesem Namen, als Theaterstück wurde der Text 1992 wohl in Düsseldorf aufgeführt. Aber es paßte thematisch zu gut und ich gebe in solchen Dingen eher ungern auf….. In der Hörspieldatenbank der ARD fand ich konkretere Informationen, die mich wirklich neugierig machen. Und glücklicherweise vergisst das Internet ja ziemlich viel nicht so einfach ……

Wieviel Stunden Menschen wohl in den Hotelzimmern der „25hours Hotels“ verbringen? Ich finde den Namen ja etwas merkwürdig – aber merkwürdig kann natürlich auch positiv des Merkens würdig sein. Aufgefallen sind mir die Hotels vor meiner Suche allerdings nicht.

Bei Hotelzimmern denke ich an Reisen und bei Reisen an Bahnfahrten. Ich habe sie nicht, aber es gibt sie – die Bahncard 25 – sozusagen die Bahncard für den Einstieg, mit der man bei vielen Fahrten 25% Rabatt auf die normalen Fahrpreise erhalten kann. Ob es dieses Jahr wieder ein (besseres) Bahnreisejahr wird?

Schon wieder eine Frage? Ja, klar, denn die 25 ist auch bei Fragen beliebt. Da gibt es zunächst eine Sammlung von 25 interessanten Fragen, die man Menschen stellen kann, um interessante Gespräche zu führen. Es sind offene Fragen, über die man tatsächlich einen Augenblick nachdenken muß, bevor man antwortet und die alleine dadurch den Gesprächen schon eine andere Qualität geben können.
Fehlen darf hier natürlich nicht der Meister der Fragebögen – Max Frisch. Immer wieder stellt er 25 Fragen zu unterschiedlichen Themen, eine Leseprobe findet man hier und hier (Achtung, nach der ersten Frage kommen „andere“ Fragen).

So viele Fragen? Das Nachdenken fällt vielleicht mit ein bißchen guter Musik leichter. Daher schließe ich mit dem 1. Klavierkonzert in G-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy, das mit der Bezeichnung „op. 25“ den perfekten Abschluß für diese Zahl bildet.

Ich wünsche Euch und Ihnen einen klangvollen und gleichzeitig nachdenklichen Abend.

24

24 Stunden hat ein Tag – auch wenn man nicht alle davon bewußt und wach wahrnimmt.
Es dauert noch bis dahin, aber: 24 Tage lang begleitet uns der Adventskalender.

Aus 24 Buchstaben besteht das griechische Alphabet.

Auf einem Backgammon-Spielbrett befinden sich 24 Zungen oder Dreiecke – ein schönes und auch ziemlich altes Spiel (das ich allerdings nur selten gespielt habe, schade eigentlich).

Verführerisch, oder? Da kommen wir zu dem Buch „Die 24 Gesetze der Verführung“ von Robert Greene. Ich habe es mal irgendwo „gesehen“ und so fiel es mir schnell ein, als ich nach dieser Zahl suchte. Aber ich weiß nicht, ob ich es wirklich lesen wollen würde. Es ist schon eher irritierend – finde ich zumindest.

Es ist halt nicht alles Gold, was glänzt. Und damit kommen wir zum goldigen Abschluß, denn 999er Gold wiegt 24 Karat. Goldig, nicht wahr?

Und damit wünsche ich Euch und Ihnen einen goldig glänzenden und wertvollen Abend.