Der letzte Gang zum Hausarzt

Am Mittwochmorgen (22.11.) ging meine Mutter ein letztes Mal zum Hausarzt – wobei „gehen“ nur zum Teil stimmte. Ich habe sie zum Hausarzt gefahren und sie gebeten mich anrufen zu lassen, wenn sie fertig ist, damit ich sie abhole und sie nicht (oder zumindest nicht den ganzen Weg) laufen muß. Sie war schneller fertig als ich dachte und brachte die entsprechende Verordnung mit. Viel überraschender fand ich, daß der SAPV sich noch am selben Vormittag bei uns meldete und einen Termin für den frühen Nachmittag vereinbarte. Bei meiner Mutter löste das – wie eigentlich immer – den Wunsch aus, zu putzen und aufzuräumen…. Da war sie noch ganz „die Alte“.
Am Nachmittag kamen zwei Menschen aus dem SAPV-Team. Meine Mutter bat mich, an dem Gespräch teilzunehmen. Es war ein gutes Gespräch und ich hatte von Anfang an das Gefühl beim SAPV die Unterstützung zu bekommen, um meine Mutter wirklich gut zuhause weiter begleiten zu können. Ein Teil des Gesprächs war auch, wo meine Mutter sterben wollte . Ich war überrascht (wohlgemerkt positiv überrascht – denn ich hatte ihr vor langer Zeit mal erzählt, wie Hospize arbeiten und sich finanzieren) als meine Mutter den Wunsch äußerte, ins Hospiz zu gehen. Gleichzeitig wurden wir auf die nächsten „Stufen“ vorbereitet – weniger Hunger, weniger Durst, Umgang mit Atemnot, Umgang mit Angstzuständen und Schmerzen. Wir bekamen einen Notfallbeutel mit einigen Medikamenten, die mir erläutert wurden, eine Telefonnummer für Notfälle (rund um die Uhr erreichbar) und am Abend auch noch spezielle Medikamente. Es war eine wunderbare Betreuung und ich bin nach wie vor sehr dankbar für diese Unterstützung!
Schon am ersten Abend konnte ich meiner Mutter bestimmte Medikamente geben, um zum Beispiel die Verstopfung und die Atemnot zu lindern.
Ganz wunderbar fand ich vor allem, daß alles so schnell ging – damit hatte ich gar nicht gerechnet!

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