Tahar und Thomas – das sind die Vertreter für den heutigen Tag.
Beginnen möchte ich mit Tahar Ben Jelloun und seinem Buch „Der Islam, der uns Angst macht“. Angst ist – gerade heute – ein wichtiges Stichwort. Wichtig und traurig. Tahar Ben Jelloun hat in den siebziger Jahren Marokko verlassen, um seine Freiheit wiederzuerlangen. In seinem Buch geht Tahar Ben Jelloun sehr kritisch mit seiner Religion um – er betont die Schönheit der Texte, aber er kritisiert auch die fehlende Trennung von Staat und Religion und befaßt sich mit den Problemen, die sich aus einem fanatischen Glaubensverständnis ergeben. Ein Buch, das ich gleichermaßen beeindruckend und auch bedrückend fand.
Kann aus dem was wir gerade erleben etwas Gutes werden? Thomas Morus hat in seinem Werk „Utopia“ einen Weg gefunden, gesellschaftliche Mißstände zu kritisieren. Der Name seines Werkes wurde zu einem Gattungsbegriff für zukunftsgerichtete Vorstellungen. Kann ein Werk erfolgreicher sein? Aber unabhängig davon: ich war erstaunt, welche Gedanken Thomas Morus schon vor 500 Jahren entwickelt und niedergeschrieben hat. Das Buch ist – über die Jahrhunderte hinweg – lesenswert. Einziger Minuspunkt: es erscheint so einfach, die Vorstellungen über einen „Nichtort“ zu definieren. Was wäre, wenn wir tatsächlich einen Ort oder unser Bild von einem Ort aufzeichnen?
In diesem Sinne hoffe ich, daß der 19. Dezember für Euch/Sie ein guter Tag mit Gedanken war und noch ist.