Schon im Januar habe ich das Buch „Lords of Finance“ von Liaquat Ahamed gelesen und sogar einen Blogbeitrag darüber geschrieben. Auch im Rückblick auf das Jahr 2014, die Themen des Jahres und die von mir gelesenen Bücher, erscheint mir dieses Buch immer noch wichtig – weil das Thema „Finanzen“ so aktuell ist.
Der Zusammenhang zwischen der Weltgeschichte von 1914 bis 1944 und der Geschichte der Nationalbanken von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA ist schon faszinierend und bedrückend. Ein wichtiges Thema – gerade auch vor dem Hintergrund der Bankenkrise – mit dem ich mich vorher nicht beschäfigt hatte. Mir sagten nicht einmal die Namen Montagu Norman, Benjamin Strong, Emile Moreau und Hjalmar Schacht etwas (und auch jetzt mußte ich erst wieder in das Buch schauen, weil mir nicht alle Namen sofort präsent waren).
Inwiefern kann eine „gute“ Finanzpolitik Krisen entschärfen oder von vornherein verhindern? Und inwiefern führt eine „schlechte“ Finanzpolitik zu dramatischen Krisen oder verschärft Krisen wesentlich? In vielen Bereichen fühlte ich mich beim Lesen des Buches an die Zeit ab 2007 erinnert. Vieles, was in der Zeit von 1914 bis 1944 passierte, kam mir sehr aktuell und sehr bekannt vor. Liegt in dieser Vergleichbarkeit einer der Schlüssel unserer aktuellen Probleme?
Ich werde das Buch sicherlich noch einmal lesen (lesen müssen), um diese Frage für mich besser durchdenken zu können. Klar ist mir aber, daß das Thema wichtiger ist als ich dachte und deswegen empfinde ich das spannend geschriebene Buch als ein wirklich bewegendes Buch!