D wie Dankbarkeit

Als ich gestern Abend von einem kleinen Ausflug nach Hause zurückkehrte, kam ich an vielen schön geschmückten und mit Kerzen erleuchteten Fenstern entlang. Ich konnte mich auf mein warmes Zuhause freuen, auf eine heiße Tasse Tee und ein Abendessen. Und mir fiel auf, daß ich für die Selbstverständlichkeit mit der ich mich immer wieder auf mein warmes Zuhause freue, dankbar sein darf. Der Gedanke der Dankbarkeit geht bei mir im Alltag oft „unter“ – es gibt die vielen kleinen und großen Dinge, die irgendwie schief laufen, stören und über die ich mich (auch wenn sie manchmal gar nicht so wichtig sind) „stundenlang“ aufregen kann. Gerade wenn ich mich mit ungewünschten Herausforderungen beschäftigen muß (und die letzten beiden Jahre waren damit schon ganz gut gefüllt), liegt der Gedanke an Dankbarkeit erst einmal fern. Aber Glück und Zufriedenheit liegen – bei allen Schwierigkeiten – eben auch in den kleinen Dingen. Wenn ich dankbar bin, daß ich in ein warmes Zuhause zurückkehren kann, dann heißt das nicht daß ich alle Schwierigkeiten gemeistert habe, daß die Welt für mich vollkommen in Ordnung ist. Mit dem Gefühl der Dankbarkeit kann ich –  mit einem Lächeln auf den Lippen – entspannen und genießen, schwierige Gedanken für einen Moment loslassen und neue Kraft für „meine“ Aufgaben schöpfen. Und für diese Möglichkeit der Entspannung bin ich sehr dankbar!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen viele kleine und große Dinge, für die wir dankbar sein dürfen!

C wie Christstollen

Schon seit „ewigen Zeiten“ gehört in meiner Familie der Christstollen zur Advents- und Weihnachtszeit. Wohlgemerkt: nicht irgendein Christstollen, sondern der selbstgebackene Christstollen. Schon früh im November werden die Zutaten gekauft und wenn Zitronat und Orangeat in die Küche ziehen, dann ist der große Backtag nicht mehr weit. Schon als Kind habe ich es geliebt, vom Hefeteig zu naschen. Ganz heimlich bin ich immer wieder in das warme Wohnzimmer gehuscht, wo der Teig zum „Gehen“ stand,  habe unter die Decke geschaut mit der die Teigschüssel warm und vermeintlich gut verpackt war (und natürlich habe ich auch immer wieder ein kleines Stückchen Teig mitgenommen …..). Auch heute ist immer noch eine kleine Portion des rohen Hefeteiges für mich bestimmt. Warum ich das so detailliert beschreibe? Weil es mich auch daran erinnert, wie wichtig es ist, sich Zeit für die vielen kleinen und großen Rituale der Advents- und Weihnachtszeit zu nehmen. Dazu gehören auch die kulinarischen Rituale, die ich jedes Jahr wieder besonders genieße. Es ist einfach schön zu wissen, daß sich da jemand Zeit nimmt, um mit viel Liebe etwas vorzubereiten und auch ich selber verbringe gerade in der Advents- und Weihnachtszeit relativ viel Zeit in der Küche. Wichtig ist es aber auch, daß mir diese Vorbereitungen Spaß machen – es geht nicht um den perfekten Braten, die perfekten Plätzchen oder das perfekt geschmückte  Zuhause. Davon bin ich weit entfernt! Ich möchte die (kulinarischen) Rituale nicht als Last und Verpflichtung empfinden, sondern als Bereicherung, die mir immer wieder Freude bereitet und schöne Erinnerungen auslöst. Und gerade dann schmeckt ein selbst gebackenes Plätzchen nochmal so gut!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/Euch viel Freude bei den kleinen und großen kulinarischen Genüssen.

B wie Besinnlichkeit

Der zweite Dezember ist ein ganz normaler Montag – mit den üblichen Höhen und (leider auch) Tiefen. Und während ich zwischendurch auch mal an Leckereien wie „Baumkuchen“ und „Baumkuchenspitzen“ denke, so ist der Gedanke an „Besinnlichkeit“ doch irgendwie weiter weg. Besinnlichkeit – was soll das überhaupt sein? Es könnte so vieles in diesem Wort stecken: das Besinnen, die Sinne, die Sinnlichkeit, der Sinn….. Schon ein hoher Anspruch für einen Montag. Auf der Suche nach einer Definition habe ich das Nachdenken und Innehalten als Inhalt der Besinnlichkeit gefunden. Nachdenken und Innehalten sind – gerade im manchmal hektischen Alltag – gar nicht so einfach. Wer nimmt sich schon die Zeit, in Ruhe ein Gespräch zu führen? Eine Tasse Kaffee oder Tee mit Genuß und ohne Zeitdruck zu trinken? Nicht den Terminen hinterherzujagen? Und doch: gerade dieses bewußte Innehalten gehört für mich zur Adventszeit. Ein stilles Innehalten, das gerade nichts mit der lauten Fröhlichkeit von Glühweinständen, Weihnachtsmärkten oder Weihnachtsfeiern zu tun hat. Sondern gerade das Erproben der Sinne an kleinen Genüssen, dem bewußten Wahrnehmen von Dunkelheit und Licht, Kälte draußen und Wärme drinnen und dem Erinnern an liebgewonnene Rituale und alte Bräuche. Eigentlich sollte ich jetzt auch gerade etwas anderes tun und der eine oder andere wartet auch gerade auf eine Nachricht von mir. Aber mir persönlich tut es gut, daß ich mir diese Minuten des schreibenden Nachdenkens gönne und ich genieße sie. Und nur mit dieser Besinnlichkeit habe ich auch die Kraft, den lauteren und fröhlichen Teil der Advents- und Weihnachtszeit mit allen Sinnen zu genießen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/Euch eine besinnliche und genußreiche Zeit.

A wie Adventskalender

Schon wieder? Noch einer? Muß das sein?

Ja, es stimmt schon – es gibt immer mehr virtuelle Adventskalender. Gerade heute habe ich mehrere Emails zu Online-Adventskalendern erhalten – der virtuelle Adventskalender entwickelt sich zu einem Marketingtool für Webinare, regionale Produkte und andere Angebote. Und ich habe gezögert, ob ich dieses Jahr wieder etwas schreiben soll – schreiben möchte. Aber letztlich habe ich mich dann doch dazu entschlossen und hoffe, daß ich auch dieses Jahr bis zum 24.12. „durchhalte“. Warum? Weil ich das tägliche Schreiben in der Zeit vom ersten Dezember bis Weihnachten durchaus als gedankliche Vorbereitung empfinde. Ich lasse das alte Jahr Revue passieren, gönne mir – beim Schreiben der einzelnen Beiträge – eine Zeit der Ruhe, Muße, Nachdenklichkeit und Vorfreude.Vorfreude auch deshalb, weil ich einen Adventskalender „fülle“ und nicht nur Tag für Tag ein weiteres Türchen aufmache. So verrinnt die Zeit bis Weihnachten nicht einfach, vielmehr schaffe ich mir selbst zeitliche Inseln der Besinnung und Vorfreude. Und vielleicht kann ich diese Inseln der Vorfreude mit Ihnen/mit Euch teilen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen/Euch noch einen schönen Abend und eine fröhliche Adventszeit!