Ich mag Rentiere, genauer gesagt Rentiere und Elche, denn ich kann sie wirklich nicht auseinanderhalten (wobei ich sie in Natur auch noch nie nebeneinander gesehen habe). Überhaupt: wer zieht denn nun offiziell den Schlitten? Rentiere oder Elche? Diese Frage fand ich schon immer verwirrend, denn einerseits gibt es da das rotnasige Rentier Rudolph, andererseits packt ein Elch in einem Buch aus. Ja, Rentiere und Elche gehören für mich zur Advents- und Weihnachtszeit einfach dazu – auf Karten, in Filmen (wie z.B. Annabelle und die fliegenden Rentiere) und auch in Büchern. Nicht alle dieser „Darstellungen“ sind weihnachtlich romantisch oder nostalgisch – und gerade die kritisch-satirische Auseinandersetzung mit Weihnachten und den weihnachtlichen Symbolen und Bildern macht mir immer wieder Spaß. Beides zusammen – die nostalgische und die kritisch-satirische Darstellung – entspricht meinem Bild von der Advents- und Weihnachtszeit, aber auch vom Leben allgemein und von den Menschen. Es ist schön Traditionen zu pflegen und alte Geschichten weiter zu erzählen – dazu gehören die Rentiere vor dem Schlitten. Es ist aber genauso wichtig, Traditionen zu hinterfragen und zu kritiseren – nur eine Tradition, deren Sinn mir einleuchtet – die also im wahrsten Sinne des Wortes „sinnvoll“ ist, werde ich auch leben. Dazu gehören für mich alte Rezepte, Bräuche wie Barbarazweige und Weihnachtsmarkt und viele alte Geschichten. Es ist aber auch immer Platz für Neues da – neue Entdeckungen, neue Rezepte und neue Geschichten und Gedanken. So entsteht – jedes Jahr aufs Neue – ein dynamischer Austausch zwischen Bewahren und Bewähren, alt und neu, Rentieren und Elchen!
In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen Mut und Freude daran, Altes und Neues auszuprobieren, zu mischen und zu genießen!