08.12.2012

Heute werde ich mir einen „kleinen“ Ausflug gönnen – nach Köln, um die Ausstellung von Art Spiegelman zu sehen und natürlich auch, um die Weihnachtsmärkte zu besuchen. Einen größeren (thematischen) Gegensatz als „Spiegelman“ und“Weihnachtsmarkt“ kann es wohl kaum geben – aber vielleicht ist diese Widersprüchlichkeit (die ich auf anderer Ebene gerade auch erlebe) sogar gut. Die Tatsache, daß Spiegelman es geschafft hat, die „unheile“ Welt zu verarbeiten und zwar in Form eines Comics, erlaubt mir vielleicht einen anderen Blick auf die vermeintlich „heile“ Welt der Weihnachtszeit und des Weihnachtsmarktes. Gleichzeitig ist der Besuch der Ausstellung für mich auch eine kleine Erinnerungsreise. Den Maus-Comic habe ich schon 1996 „entdeckt“, als ich vier Monate in Washington DC als Rechtsreferendarin gearbeitet habe. Noch heute steht das zweibändige Comic-Werk in meinem Bücherregal – als eines meiner „Kultbücher“.
Und danach auf den Weihnachtsmarkt? Ja, gerade! Ich glaube nicht, daß man das Leid und die schwere und traurige Geschichte, die Spiegelman erzählt, durch „Mitleiden“ und „Verzicht auf Vergnügen und Freude“ irgendwie „verringern“ kann. Insofern wird mein Weihnachtsmarktbesuch für mich eine Balance herstellen – zwischen damals und heute, zwischen Leid und Freude und zwischen Kultur und Vergnügen. Es mag sein, daß ich dem Thema damit nicht ganz gerecht werde, aber wichtig ist aber auch, daß es mir dabei gut geht.
Und deshalb frage ich jetzt ganz nachdenklich: Wie stellen Sie/stellt Ihr Ihre/Eure Balance sicher?

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