N wie Nußknacker

Zur Adventszeit gehören Nüsse – Walnüsse, Haselnüsse, Paranüsse und natürlich auch ein Nußknacker. Zugegeben, ich bin eher selten in der Lage eine Nuß so zu knacken, daß sie „hinterher“ wirklich schön aussieht. Entweder ich bekomme die Schale erst gar nicht auf oder alles zerspringt in tausend Teile. Irgendwie habe ich bisher noch nicht den „perfekten“ Nußknacker gefunden. Wer weiß, vielleicht liegt es ja auch daran, daß mein Nußknacker genauso wie der Nußknacker von E.T.A. Hoffmann ein geheimes nächtliches Leben führt und tagsüber einfach müde ist. Und die Advents- und Weihnachtszeit ist ja gerade die Zeit, wo die merkwürdigsten Dinge passieren können. Natürlich könnte mich jetzt einfach mal an einem Abend auf die Lauer legen und neugierig beobachten, was sich so tut. Aber entschwindet nicht der Zauber der Vorstellung, wenn man zuviel weiß? Ist die phantastische Möglichkeit nicht manchmal schöner als das Wissen? Lieber werde ich also mein Buch von E.T.A. Hoffmann zur Hand nehmen und die wunderschöne Geschichte von Nußknacker und Mausekönig noch einmal lesen und mich ganz dem Zauber der Geschichte und den unbegrenzten Möglichkeiten der Phantasie hingeben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine phantastische und phantasievolle Zeit!

M wie Mitternacht

Es gibt sie, die magischen Momente! In der Advents- und Weihnachtszeit hat die „Mitternacht“ etwas Faszinierendes für mich. Wenn ich das Licht ausmache und nach draußen schaue, sehe ich in Gärten und Häusern ganz viele Lichter leuchten – je später, desto schöner. Und so genieße ich gerade um Mitternacht gerne diesen Blick nach draußen. Wobei die Lichter heute eher stören, denn heute könnte ich – bei wolkenlosem Himmel – vielleicht sogar ein paar Sternschnuppen sehen. Ob es mir wohl gelingt, den Blick auf eine Sternschnuppe zu erhaschen? Gegen Mitternacht werde ich es sicherlich probieren!

Auch Ebenezer Scrooge – der hartherzige Geizhals aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens zählt zwölf Glockenschläge, als er – vor dem Besuch des ersten Geistes – aufwacht. Noch eine Stunde muß er bis zum Besuch des ersten Geistes warten – ich kann mir gut vorstellen, wie lang ihm diese Zeit vorkam. Aber sein Warten ist erfolgreich und der Besuch der Geister macht einen neuen fröhlichen Menschen aus ihm. Zwei seiner Reisen können wir auch tun: wir können die vergangenen Weihnachten in unserer Erinnerung aufleben lassen und wir können das diesjährige Weihnachtsfest fröhlich und mit guten Wünschen für die Menschen um uns herum feiern. Nur die Reise in die Zukunft hat uns Scrooge voraus. Und wahrscheinlich ist das auch gut so!

Und während ich gleich nach einer Sternschnuppe Ausschau halten werde, wünsche ich Euch/Ihnen magische Momente – nicht nur um Mitternacht!

L wie Lob

Ich habe vor kurzem für jeden Buchstaben eine kleine Sammlung an Stichworten angelegt, damit ich am jeweiligen Tag einen für mich passenden Begriff zur Auswahl habe. Unter „L“ hatte ich so schöne Worte wie Licht, Luciafest, Lebkuchen und Lametta notiert. Und dann stand da noch: Lob. Ja, und genau bei diesem Begriff blieb mein Blick heute hängen. Durchaus eine Herausforderung, denn – wenn ich ganz ehrlich zu mir bin – so fällt es mir doch viel leichter, das berühmte Haar in der Suppe zu finden und zu kritisieren als zu loben. Loben? Spontan dachte ich an „lobpreisen“ – einen Begriff, den ich mit alten Kirchenliedern in Verbindung bringe. Jubelnd preisen, überschwänglich loben – einerseits paßt das zu Weihnachten, andererseits erscheint es kaum „alltagstauglich“. Ist es für den Alltag nicht zu dick aufgetragen, wenn man überschwänglich lobt? Wenn man „jubelnd preist“? Ist ein solches Lob ernstgemeint? Eine schwierige Frage finde ich. Was aber, wenn ich „Lob“ mit dem Zeigen der Dankbarkeit oder der Freude ersetze? Jubeln als gelebte und gezeigte Freude und Lob als gezeigte und gelebte Dankbarkeit – wäre das ein Weg diesen etwas sperrigen Begriffen näher zu kommen und sie alltagstauglich zu machen? Eine spannende Frage, über die ich in den nächsten Tagen sicherlich nachdenken werde.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine freudige und dankbare Zeit!

K wie Kirschzweige

Schon seit letzter Woche stehen sie in der Vase – die Kirschzweige. Vor vielen Jahren habe ich in einem Schülerkalender etwas über den Brauch der „Barbarazweige“ gelesen und seitdem habe ich  immer mal wieder Kirschzweige in die Vase gesteckt – mal mit (blühendem) Erfolg, mal nicht. Zu den Zeiten als ein Kirschbaum „griffbereit“ vor der Haustür stand, war es natürlich einfacher, rechtzeitig an diesen Brauch zu denken. Dieses Jahr habe ich am 5. Dezember ein paar Kirschzweige erstanden – aber vielleicht wurden die Kirschzweige ja am 4. Dezember geschnitten. Jedenfalls stehen sie seit letzter Woche in der Vase und ich schleiche immer wieder argwöhnisch um die Vase herum, ob sich schon irgendwelche Veränderungen zeigen …… Aber bisher: Fehlanzeige!* Ob es dieses Jahr wohl mal wieder klappen wird?

Und während es draußen kalt und dunkel ist, hoffe ich drinnen im warmen Zimmer auf blühende Kirschzweige als Vorboten des bald wieder kommenden Frühlings – wunderschön passend zu der Tatsache, daß die Tage nun bald wieder länger werden. Blühende Vorfreude auf das neue Jahr – was könnte besser zur Adventszeit passen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine Adventszeit voller Vorfreude – mit oder ohne blühenden Kirschzweigen!

*Nachtrag: gerade noch einmal „überprüft“ – es zeigen sich erste kleine grüne Spitzchen ….!

J wie Jingle Bells

Die Advents- und Weihnachtszeit ist – fast überall – mit sehr viel Musik verbunden. Wobei Musik in diesem Zusammenhang sehr positiv klingt. Ich mag zwar Musik, aber ich bin doch eher „klassisch“ veranlagt und durchaus auch in bezug auf die Lautstärke empfindlich. Nichts gegen fröhliche Musik auf Weihnachtsmärkten – aber ich war oft enttäuscht, wenn dort eher laute „Partymusik“ zu finden war. Gelegentlich bin ich dann (im besten Fall mit einem guten Tässchen Glühwein) in eine stillere Ecke geflüchtet. Zu den „ewigen Klassikern“ gehört natürlich auch Jingle Bells. Ja, in schön gespielten Versionen mag ich die Melodie durchaus – leider sind nicht alle Versionen wirklich „schön“ und so verringert sich meine „musikalische Toleranz- und Schmerzgrenze“ doch im Laufe der Zeit. Für mich ist die Advents- und Weihnachtszeit eine fröhliche Zeit – aber muß eine fröhliche Zeit notwendigerweise auch eine laute Zeit sein? Manchmal fehlen mir die „Zwischentöne“ und die zarteren Klänge – sowohl was die Lautstärke als auch die Auswahl angeht und an den Feiertagen genieße ich es dann doppelt, wenn ich mir Tschaikowskys Nussknacker anhören oder die zeitlos schönen Melodien von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ mitsummen kann …… Weihnachten kann kommen, musikalisch bin ich vorbereitet!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine klangvoll schöne Zeit!

I wie Island

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit denke ich an Island, denn die Isländer haben – man glaubt es kaum – 13 Weihnachtsmänner. Jeden Tag ab dem 12. Dezember kommt ein Weihnachtsmann  – der letzte am Heiligabend und ab dem 25. Dezember geht jeden Tag ein Weihnachtsmann, bis am 6. Januar alle Weihnachtsmänner wieder verschwunden sind. Und während „unser“ Weihnachtsmann sich noch ein paar Tage ausruhen kann, geht es für die isländischen Weihnachtsmänner schon am Donnerstag los. Etwas weniger nett ist natürlich, daß sie den Menschen das weihnachtliche Essen stibitzen – aber kann man ihnen wirklich böse sein, wenn sie probieren möchten, wie das Essen „woanders“ schmeckt? Spannend ist es auch, wenn ich mir vorstelle, was 13 Weihnachtsmänner zusammen am 24. Dezember so anstellen können ……… ob da überhaupt noch Essen für die Gastgeber übrig bleibt? Da waren die Kölner Heinzelmännchen ja doch ein bißchen genügsamer ……. Jedenfalls: Eine wirklich schöne Geschichte, die ich immer wieder gerne höre beziehungsweise lese!

Und vielleicht kommen ja rechtzeitig zu Weihnachten auch ein paar Schneeflocken aus Island hier an ……

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen zumindest einen freundlichen und fleißigen Weihnachtsmann!

H wie Holzhütte

Wenn im November so langsam die Holzhütten auf bestimmten Plätzen aufgebaut werden, dann weiß ich, daß der Weihnachtsmarkt nicht mehr weit weg ist. Ich mag die Weihnachtsmarktatmosphäre und die schön anzusehenden Holzhütten, die es auf vielen Weihnachtsmärkten gibt, tragen zu dieser Atmosphäre bei. Auch der Duft von Tannenzweigen, Gebäck und Glühwein gehört dazu sowie – wenn es Abend wird – der Schein vieler kleiner Lichter. Ein schöner Weihnachtsmarkt ist schon bezaubernd – und dabei kommt es gar nicht auf die Größe an, es sind andere Aspekte, die mich überzeugen und Jahr für Jahr wieder zum Besuch locken. An manchen Orten ist es die seit Jahren vertraute Atmosphäre, an anderen die Lust an neuen Entdeckungen, die Neugier auf ausgefallene Angebote oder auf noch unbekannte Orte. Wenn es dann noch ein bißchen kalt ist, der Glühwein wirklich gut schmeckt und die musikalische Untermalung dezent weihnachtlich ist, dann fühle ich mich richtig wohl und freue mich über einen gelungenen Weihnachtsmarktbesuch.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen schöne und inspirierende Weihnachtsmarktbesuche!

G wie Geschichten

Gute Geschichten gehören für mich zu den Genüssen der Advents- und Weihnachtszeit. Kaum ein Jahr vergeht, ohne daß ich ein neues Buch mit weihnachtlichen Geschichten kaufe und immer wieder genieße ich auch klassische Weihnachtsgeschichten – allen voran das „Weihnachtslied“ von Charles Dickens. Auch wenn ich diese Geschichte schon oft gelesen habe, ich finde sie immer wieder schön. Auch „Das Geschenk der Weisen“ von O’Henry lese ich immer wieder gerne. Vor ein paar Jahren habe ich „Die Geschichte vom Weihnachtsbraten“ entdeckt – ebenfalls eine wunderschöne Geschichte (auch wenn ich trotzdem nicht auf meinen Weihnachtsbraten verzichte).

Gerade wenn es draußen kalt und dunkel ist, gönne ich mir den Genuß solcher Geschichten – bei Plätzchen, heißem Tee und Kerzenschein entschwinde ich für die kurze Lesezeit an andere Orte und in andere Zeiten, entdecke fremde Bräuche, leide mit Della und Tiny Tim und seufze erleichtert und zufrieden, wenn alles ein gutes Ende nimmt.

Auch dieses Jahr werde ich wieder neue Geschichten entdecken – ein kleines Büchlein mit Weihnachtsgeschichten aus Schweden liegt schon vor mir. Und gleich – wenn ich mit diesem Beitrag „fertig“ bin, werde ich eine dieser kleinen Geschichten genießen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen vergnügliche und genußreiche Geschichten!

F wie Flocke

Der heutige Tag stand im Zeichen der zarten weißen Flocken – genauer gesagt der Schneeflocken. Schon am frühen Morgen lag ein weißer Teppich über der Landschaft – wunderschön anzusehen. Flocken gehören für mich zum Winter und bevorzugt zur Advents- und Weihnachtszeit. Natürlich „fluche“ ich vor mich hin, wenn mal wieder ein Bus oder eine Bahn wegen Winterwetter und widriger Umstände ausfällt, aber so ganz still und heimlich mag ich die winterweiße Landschaft. Und ganz ehrlich: im Schnee macht der Weihnachtsmarktbesuch sogar noch mehr Spaß!

Konkret verbinde ich mit den Flocken auch den Genuß der Stille. Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark ein paar Schneeflocken die Umgebung verändern können – nicht nur das Bild der Umgebung, sondern auch die „Geräuschkulisse“. Man hört das Knirschen der eigenen Schritte, vielleicht noch die Schritte von ein paar anderen einsamen Wanderern, aber ansonsten ist alles merkwürdig gedämpft und ruhig. Ein wundersamer winterweißer Genuß!

Bei uns werden sich die Flocken schon morgen wieder verabschieden und wahrscheinlich sind die meisten von Euch/Ihnen darüber sogar froh (was ich durchaus verstehen kann). Ich möchte Euch/Ihnen daher ein fröhliches und friedliches Wochenende wünschen!

E wie Einsatz

Draußen stürmt Xaver, drinnen ist es warm und trocken. Manche Gegenden in Deutschland haben wetterbedingt eine unruhige Nacht vor sich und es kommt mir beinahe unpassend vor, heute einen Adventskalenderbeitrag zu schreiben. Ich drücke allen im Norden die Daumen, daß die Nacht (insbesondere die drohende Sturmflut) glimpflich verläuft und es bald Entwarnung gibt. Hier hat sich der Wind mittlerweile gelegt – ich bin gespannt, ob es im Laufe der Nacht anfängt zu schneien. Etwas Schnee am Nikolaustag gefällt mir gedanklich eigentlich ganz gut – auch wenn damit der erste „Wintereinsatz“ mit Besen und Schneeschieber verbunden sein wird. Einsatz ist – nicht nur wetterbedingt – ein gutes Stichwort. Neben den vielen hilfsbereiten Geistern denke ich an Chöre und Krippenspiele und manchen „verpaßten“ Einsatz bei weihnachtlichen Vorführungen. Gerade diese Einsätze – die ja zum Vergnügen aller Anwesenden sind – zeigen, daß die Adventszeit um so schöner wird, wenn alle sich einbringen können und ihren „Einsatz“ haben – über Plätzchen backen, Gedicht aufsagen, Sterne basteln bis hin zum Einsatz im Ehrenamt. Wir alle bestimmen unseren Einsatz – und die damit verbundene Arbeit und Freude – selbst.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine ruhige und gefahrlose Nacht und nur freudige Einsätze!